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Fenchel

Krampflösend und verdauungsfördernd wirkt das ätherische Öl aus Fenchelfrüchten. „Bei Magen-­Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl wird Fenchel als Tee-Aufguss oft mit Anis und Kümmel kombiniert“, sagt Apothekerin Birgit Steinke. „Er soll die Darmbewegung anregen, Krämpfe lindern und die Gasbildung verringern.“ Aber auch bei Erkältungen kann Fencheltee helfen. Sein ätherisches Öl löst fest sitzenden Schleim und sorgt dafür, dass er aus den Atemwegen besser abtransportiert wird.

Wichtig zu wissen: Fenchelhonig ist genau wie alle anderen honighal­tigen Zubereitungen für Kinder unter einem Jahr nicht geeignet. Honig kann Sporen des Bakteriums Clostridium botulinum enthalten. Dieser Keim kann bei Babys Säuglingsbotulismus, eine lebensbedrohliche Lähmung der Muskulatur, verursachen.

Kamille

Nicht nur auf der Wiese hübsch anzusehen: In den gelb-weißen Blüten der ­Kamille stecken sogar gleich mehrere Heilkräfte. „Die Inhaltsstoffe sind
für ihre ent­zündungshemmende und krampflösende Wirkung bekannt“, erklärt Apothe­kerin Birgit Steinke aus Bargteheide. Das macht die Kamille zu einem echten Multitalent: Mundgele mit Kamillenextrakt eignen sich,
um Zahnungs­beschwerden zu lindern. Ältere Kinder können mit Kamillenlösung gurgeln. Die Mundspülungen unterstützen den Heilungsprozess von ­Aphthen und Schleimhautentzündungen. Zwickt und drückt es im Bauch, können Präparate mit ­Kamillenextrakt oder -tee wohltuend sein.

Wichtig zu wissen: Die Kamille gehört zu den Korbblütlern. Wer eine Allergie gegen diese Pflanzenfamilie hat, sollte unbedingt auf Zubereitungen mit Ka­mille verzichten.

Thymian

Präparate mit Thymian gehören zu den Klassikern unter den pflanzlichen Erkältungs­mitteln. Das ätherische Öl, das aus dem Kraut der Pflanze gewonnen wird, soll die Bronchialmuskulatur entspannen und den Abtransport von Schleim aus den Atemwegen fördern. Außerdem zeigt es einen entzündungshemmenden Effekt und wirkt antibakteriell. Bei Kindern kommen Zubereitungen mit Thymian in Form von Saft oder Tropfen zum Einsatz – häufig auch in Kombination mit anderen Pflanzenextrakten, etwa aus Primel oder Efeu.

Wichtig zu wissen: Das ätherische Öl aus Thymian kann bei Babys und Kleinkindern zu einer lebensbedrohlichen Verkrampfung der Atemwege führen. Es sollte wie alle ätherischen Öle bei Kindern nie in der Nähe von Mund und Nase angewendet werden. Auch bei Einreibungen und Erkältungsbädern sollten Eltern vorsichtig sein: unbedingt die Altersangaben in der Packungsbeilage beachten!

Ringelblume

Vor allem als Bestandteil von Wund- und Heilsalben hat sich die Ringel­blume einen Namen gemacht. Wirksam sind die Inhaltsstoffe der Blüten. „Sie haben einen leicht antientzündlichen Effekt und sollen die Wundheilung fördern“, erklärt Apothekerin Steinke. Bei Kleinen kommen Cremes mit Ringelblume vor allem zum Einsatz, wenn der Windelbereich gereizt und gerötet ist.

Wichtig zu wissen: Wie die Kamille gehört auch die Ringelblume zu den Korbblütlern. Wer dagegen allergisch ist, sollte Cremes und Balsame mit Ringelblume meiden.

Eibisch

Wie ein Schutzfilm legen sich die Schleimstoffe
aus der Eibischwurzel auf die gereizten Schleimhäute im Mund-Rachen-Raum. Deshalb kom­men Hustensäfte mit Eibisch vor allem bei Reizhusten zum Einsatz. „Sie dämpfen den Hustenreiz und lindern Schluckbeschwerden“, erklärt Birgit Steinke. Die meisten Sirupe sind schon für Kleine ab einem Jahr geeignet. Ältere Kinder können mit einem Eibischwurzel-Kaltwasserauszug gurgeln. Dazu einen Teelöffel Wurzeldroge (aus der Apotheke) mit einer Tasse kaltem Wasser ein bis zwei Stunden unter häufigem Rühren stehen lassen, abseihen und kurz bis zum Siedepunkt erhitzen, um Keime abzutöten. „Am besten mehrmals täglich anwenden“, empfiehlt die Apothekerin.

Wichtig zu wissen: Schleimstoffe können die Aufnahme anderer Medi­kamente beeinflussen. Sirupe mit Eibisch enthalten sehr viel Zucker.