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Herr Maschke, gehören viele Kinder mit Asthma zu Ihrem
Patientenstamm?

Wir haben eine Kinderarztpraxis im Haus, die sich unter anderem auf ­Kinder mit Asthma spezialisiert hat. Und auch wir sind schon seit vielen Jahren in diesem Bereich aktiv, weshalb viele Eltern von betroffenen Kindern zu uns kommen und sich bei uns beraten lassen.

Reicht die Beratung in der ärztlichen Praxis nicht aus?

Bei uns können Eltern ihr Wissen ver­tiefen. In der Arztpraxis gibt es ja eine Fülle an Informationen, die man manchmal gar nicht alle verarbeiten kann. Wir beobachten in den letzten Jahren verstärkt, dass viele versuchen, ihr Anliegen erst einmal über die Apotheke zu regeln. Bei uns kommen die Eltern schnell an Informationen.

Wie genau läuft eine Asthmaberatung in der Apotheke ab?

Die Erstberatung findet in der Regel in der Arztpraxis statt. Trotzdem besteht vor allem bei den technischen Geräten oft noch Erklärungsbedarf. Die Inha­lationsgeräte spielen bei uns die größte Rolle. Wir erklären den Eltern, wie man die Geräte anwendet, bauen sie auseinander und wieder zusammen und zeigen, wo genau die Medikamente hinkommen. Auch bei Fragen zur Wirkungsweise der Medikamente helfen wir weiter. Die Beratung ist für die Kunden kostenlos.

Dürfen sich Eltern immer an Sie wenden, wenn ihrem Kind ein neues Medikament oder Inhaliergerät verschrieben wird?

Wenn ein neuer Therapieschritt dazukommt oder die Therapie umgestellt wird, können Eltern auf jeden Fall mit uns darüber sprechen und das neue Wissen vertiefen. Wenn Eltern gut zurechtkommen und die Therapie erfolgreich ist, brauchen sie nicht unbedingt eine Beratung. Aber es ist jederzeit möglich, das Wissen aufzu­frischen.

Schleichen sich im Laufe der Zeit manchmal Fehler ein?

Ich stelle schon hin und wieder fest, dass zum Beispiel Asthmasprays oder das Zubehör von Inhaliergeräten nicht ausreichend oft und gut gepflegt werden. In der Bedienungsanleitung kann man nachlesen, wie man das Gerät richtig reinigt. Das wird am Anfang auch noch so gemacht, aber mit der Zeit lässt das manchmal nach. Das kann zum Beispiel dazu führen, dass Teile der Geräte verstopfen. In solchen Fällen ist es sinnvoll, den Eltern noch mal zu erklären, wie man das Gerät richtig reinigt und pflegt.

Gibt es Tricks, wie das Inhalieren auch bei kleinen Kindern klappt?

Wichtig ist, dass eine Inhalationstechnik verordnet wird, die das Kind auch beherrscht. Wir haben deshalb eine große Auswahl verschiedener Inhalations­geräte da, die speziell für kleine Kinder geeignet sind. Nicht nur technisch, sondern auch optisch. Es gibt zum Beispiel Inhaliergeräte in Form einer Katze. Ein kindgerechtes Design kann Kindern helfen, einen besseren Zugang zur Therapie zu finden. Generell spielt das Alter bei der Behandlung von Asthma eine wichtige Rolle. Ein Kind im Vorschulalter muss man ganz anders betreuen als zum Beispiel ein zehnjähriges Kind.

Wie gehen kleine Kinder damit um, wenn sie plötzlich regelmäßig inhalieren sollen?

Natürlich würden viele Kinder ihre Zeit lieber anders verbringen. Aber die meisten gehen trotzdem ganz unvoreingenommen an die Therapie heran. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder die Behandlung spätestens dann akzeptieren, wenn sie merken, dass es ihnen dadurch besser geht.