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Fixkosten checken

Bei der Miete kann man nichts machen, auch der Wechsel zu preiswerteren Strom- und Gas­ver­trägen ist derzeit keine Option. Aber vielleicht gibt es bei Telefon und Internet einen günsti­ge­ren Tarif? Auch Zeitungs-Abos und Verträge mit Fitnessstudios, Vereinen und Musikschulen gehören auf den Prüfstand, wenn man deren Angebot nicht oder nur wenig nutzt. Sieht das Konto wieder besser aus, kann man neu abschließen.

Auf Gebrauchtes setzen

Babykleidung, Kinderwagen, Spielzeug, Möbel, Laufrad und Kindersitz sind gebraucht oft viel günstiger als Neuware. ­Angebote gibt es in Secondhand- und Umsonstläden, in Sozialkaufhäusern oder im Internet. Es lohnt sich, den eigenen Kleiderschrank regelmäßig auszumisten. Gut erhal­tene Teile kann man im Internet verkaufen, ebenso Kleidung oder Bilderbücher, die das Kind nicht mehr braucht. So ­verdient man ohne viel Aufwand so manchen Extra-Euro. Eine weitere Möglichkeit: Tauschbörsen im Internet. Hier werden Sachen getauscht, ohne dass Geld fließt. Ob Tauschen, Leihen oder Gebrauchtkauf: Achten Sie darauf, dass das Produkt keine Schadstoffe enthält. Älteres Plastikspielzeug ist häufig betroffen, aber nicht nur. Wie man Schadstoffe aufspüren kann – und auf welche Labels Verlass ist, lesen Sie auf Seite 44 oder unter a-u.de/-897159.

Leihen statt kaufen

Kinderwagen, Kinderrad, Umstandsklamotten – solche Dinge sind teuer, werden aber oft schon nach kurzer Zeit nicht mehr benötigt und rauben unnötig Platz in der Wohnung. Warum nicht einfach für ein paar Monate mieten und danach wieder zurückgeben? Entsprechende Angebote findet man im Internet. Ob sich die Sache lohnt, muss man individuell durchrechnen, da die Mieten extrem unterschiedlich sind. Beim Preisvergleich auch bedenken, dass man hochwertige Dinge wie etwa den Kinderwagen auch noch für das nächste Kind verwenden oder nach Gebrauch wieder gut verkaufen kann, was beim Mieten nicht möglich ist.

Checkliste: Kinderzimmer einrichten

  • Gebrauchte Möbel kaufen, neu anmalen oder anderweitig aufpeppen. Welche Farbe ist unbedenklich? Im Fachhandel beraten lassen.
  • Eine hochwertige Wickelauflage ersetzt den teuren Wickeltisch.
  • Zeitlose, neutrale Designs, Farben wählen. Statt mit rosa Schränken im Prinzessinnen-Look, die bald nicht mehr gefallen, besser mit Kissen, Bildern oder Deko-Objekten altersgerechte Akzente setzen.
  • Flexible Möbel wählen, die lange „mitwachsen“, beispielsweise umbaubare Betten, höhenverstellbare Schreibtische und Stühle.

Preiswert wickeln

Einmalwindeln für das Baby verursachen viel Müll und gehen ins Geld. In manchen Gemeinden liegt der Windel-Anteil im Hausmüll sogar bei über zehn Prozent, so der BUND Bayern. Klassische Stoffwindeln sind in der Gesamtrechnung oft preiswerter. Laut BUND Bayern können Familien in einem Zeitraum von zweieinhalb bis drei Jahren so mehrere Hundert Euro sparen. Außerdem lassen Stoffwindeln mehr Luft an die zarte Babyhaut und sind umweltfreundlicher – vo­rausgesetzt, man wäscht nachhaltig und lässt sie nach dem Waschen an der Luft trocknen. Immer mehr Kommunen zahlen Familien bei der Grundausstattung von waschbaren Mehrwegwindeln einen einmaligen Windelzuschuss, der oft zwischen 50 und 100 Euro liegt. Die Regelungen sind sehr unterschiedlich, hier sollte man vor Ort nachfragen.

Raus aus dem Dispo

Wird das Geld am Ende des Monats knapp, überziehen manche Familien das Konto. Das darf kein Dauerzustand werden, warnt die Stiftung Warentest. Der Dispo ist mit derzeit rund zehn Prozent Zinsen der teuerste Kredit. Ist das Konto ständig im Minus, ist es oft günstiger, einen Ratenkredit aufzunehmen. Der kostet nur etwa die Hälfte. Wenn das Geld zum Leben nicht mehr reicht, ist es sinnvoll, rechtzeitig zur Schuldnerberatung zu gehen.

Feiern wie früher

Ob Taufe oder Geburtstagsfeier: Die Bottle-Party aus den 1950er-Jahren sorgt für Vergnügen zum kleinen Preis. Dabei bringt nach Absprache jeder
Gast zum Beispiel einen Kuchen, einen Salat oder ein Getränk mit. Da werden Erinnerungen an frühere Schul- oder Studentenzeiten wach.

Sparsamer schauen

Stromsparprofis empfehlen, den WLAN-Router nachts auszuschalten, die Helligkeit von Smartphone-Displays, Tablets und Monitoren herunterzuregeln und seine Lieblingssendungen oder Musik nicht ständig auf dem energieintensiven Smart-TV zu streamen, sondern auf dem kleineren Tablet. Nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. zieht die Unterhaltungselektronik in einem Durchschnittshaushalt rund 17 Prozent des insgesamt verbrauchten Stroms. Sparsame Familien können so aufs Jahr gerechnet einiges sparen – und darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum
Energiesparen leisten.

Checkliste: Reisekasse schonen

  • Wenn möglich, außerhalb der Schulferien reisen. Dabei auch die der benachbarten Bundesländer bedenken.
  • Die Anreise von Montag bis Donnerstag ist häufig viel günstiger als am Freitag, Samstag oder Sonntag.
  • Eine krumme Zahl an Urlaubstagen ist oft preiswerter, „beispielsweise 13 statt
    14 Tage oder acht statt sieben“, rät Kers­tin Heinen vom Deutschen Reiseverband.
  • Sommerurlaub spätestens bis Ende März buchen, dann ist das Angebot am größten und es gibt zahlreiche Rabatte. Bei Last-minute-Reisen ist die Auswahl oft kleiner und nicht alles ist günstiger.
  • Bei den Zielen flexibel sein. Schnäppchen gibt es oft in Regionen, die man nicht auf dem Schirm hatte. Am besten im Reise­büro beraten lassen. Keine Angst, ein und dieselbe Reise kostet immer gleich viel, egal ob man selbst online bucht oder den Profi ranlässt.
  • Pauschalreisen mit All-inclusive kommen oft günstiger, als wenn die Familie jede Mahlzeit, jedes Eis und jeden Kaffee extra bezahlen muss.

Anders mobil sein

In die Kita, zum Sport, ins Büro: Ist ein Auto für regelmäßige Fahrten nötig, dann rät Rolf Mecke, Mobilitätsexperte beim Verkehrsclub Deutschland, zu Fahrgemeinschaften. „Findet sich bei Bürofahrten auch nur ein passender Kollege, mit dem man abwechselnd fährt, reduziert das die Kosten schon um die Hälfte.“ Beim sogenannten Elterntaxi spart eine Fahrgemeinschaft nicht nur Benzin – es ist auch sicherer für die Kinder, weil weniger Autos vor der Kita herummanövrieren. Online findet man passende Mitfahrerinnen und -fahrer etwa unter mitfahrverband.org/projekte/mitfahrportale. Wer ein neues Auto braucht, sollte wissen: Beim Neukauf ist ein möglichst leichter, sparsamer und rein batterie­be­triebener Stromer erste Wahl – wegen der Anschaffungs­kosten, der Effizienz und der Ökobilanz. Familien, die nur gelegentlich Auto fahren, kommen oft mit Carsharing am günstigsten weg. Faustregel: Bis 10 000 Kilometer pro Jahr ist Carsharing preiswerter als ein Neuwagen. Besser für Umwelt und Geldbeutel ist es aber, das Auto so oft wie möglich stehen zu lassen und kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad und längere mit Bus und Bahn zurückzulegen. Für Familien, die viel zu transportieren haben, kann ein Lastenrad sinnvoll sein. Die Anschaffung wird in manchen Kommunen bezuschusst, es gibt auch Miet- und Sharing-Angebote.

Policen durchsehen

„Bei Versicherungen, die älter sind als etwa fünf Jahre, lohnt ein Preisvergleich“, sagt Thorsten Rudnik von den Verbraucherzentralen. Oft bieten neue Verträge bei anderen Anbietern mehr Leistung für weniger Geld. Doch welche Policen sollten angeschaut, welche weitergezahlt werden – und auf welche lässt sich verzichten?

Verträge unnötig, können gekündigt werden:

• ambulante Zusatzversicherung (zahlt z. B. Heilpraktiker)
• Insassen-Unfallversicherung Auto
• Ausbildungsversicherung fürs Kind (beraten lassen)
• Krankenversicherung fürs Haustier
• Reisegepäckversicherung

Verträge eventuell kündigen und später bei Bedarf neu abschließen:
• Rechtsschutzversicherung
• Voll- oder Teilkasko für ältere Autos
• Unfallversicherung
• Hausratversicherung

Verträge vorübergehend beitragsfrei stellen, wenn möglich (Versicherungsschutz entfällt in der Zeit):
• Kinder-Invaliditätsversicherung
• Renten- oder kapitalbildende Lebensversicherung
• private Pflege- oder Krankenhauszusatzversicherung

Verträge unbedingt behalten und weiterzahlen:
• Berufsunfähigkeitsversicherung
• Risikolebensversicherung
• alle Haftpflichtpolicen
• Gebäudeversicherungen (für Immobilienbesitzer)
• zusätzliche private Krankenversicherungen

Arzneien erstatten lassen

Das Kind ist krank, hat Husten, Ohrenschmerzen, eine verstopfte Nase? „Für Kinder unter zwölf Jahren erstattet die gesetzliche Krankenkasse alle apothekenpflichtigen Arzneimittel, darunter auch rezeptfrei erhältliche wie Husten- oder Schmerzsaft, abschwellende Nasensprays oder Inhalationslösungen“, sagt Dominik Weigl, Apotheker aus Neuburg. Voraussetzung ist, dass Kinderärztin oder Kinderarzt vorher ein Rezept über die Arzneimittel ausstellen.

Erlebnisse schaffen

Erlebnisparks und Indoor-Spielplätze sind toll, aber teuer. Umsonst sind Ausflüge in die Natur – und Aktivitäten wie Schnitzeljagd oder Tannenzapfenweitwurf machen jeden Spaziergang zum Abenteuer. Überall in Deutschland gibt es kostenlose Erlebniswege, bei denen die Kinder etwa Märchen nachspielen, ausgehöhlte Bäume er­kunden oder sich im Tierweitsprung messen können. Clevere keh­ren nicht ein, sondern nehmen Snacks und Getränke von zu Hause mit. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Winter-Picknick mit selbst gemachtem Fruchtpunsch? Viele Museen bieten freien Eintritt für Kinder bis 18 Jahre, an Aktionstagen oft auch für die ganze Familie.


Quellen: