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Herr Müller, was raten Sie Eltern, wenn ihr Kind Husten hat?

Neugeborene sollten immer zur Ärztin oder zum Arzt. Auch bei Kindern unter zwei Jahren rate ich grundsätzlich zum Arztbesuch; ebenso bei älteren Kindern, wenn Husten zwei Wochen dauert, Atemnot oder Fieber auftreten.

Warum ist das wichtig?

Sie klären ab, ob andere Erkrankungen wie Asthma oder eine Allergie ­hinter dem Husten stecken. Bei kleinen Kindern gibt es weitere Ursachen: Bei bestimmten Infekten kann der Kehlkopf anschwellen und sie be­kommen schlecht Luft. Ebenso können sie einen kleinen Gegenstand verschluckt haben – gelangt er in die Luftröhre, behindert er die Atmung.

Was lindert einfachen Husten bei Kindern?

In der Apotheke gibt es Säfte oder Tropfen mit pflanzlichen Inhaltsstoffen. Sie eignen sich bei trockenem genauso wie bei produktivem Husten – also wenn sich Schleim bildet. Sie enthalten beispielsweise Efeu, Thymian oder Primelwurzel und wirken entzündungshemmend. Eltern sollten sich be­raten lassen und nicht den Saft des Geschwisterkindes verwenden oder den für Erwachsene. Die Präparate sind nicht für alle Altersstufen zugelassen und müssen dem Alter entsprechend ausgewählt und dosiert werden.

Gibt es noch andere rezeptfreie Präparate?

Für Kinder ab zwei Jahren können auch Schleimlöser wie Ambroxol oder Acetylcystein infrage kommen. Lassen Sie sich auch hierzu beraten. Zwischen der Einnahme eines Schleimlösers und dem Schlafengehen sollten immer etwa drei Stunden liegen, damit das Kind nachts nicht durch vermehrtes Abhusten gestört wird. Hat das Kind einen trockenen Husten, können sich Eltern in der Apotheke zu Hustenstillern beraten lassen.

Welche Hausmittel können helfen?

Kinder sollten genügend trinken. Das hält die Schleimhäute feucht und hilft, den Schleim zu lösen. Warmer Tee mit Honig eignet sich für Kinder ab einem Jahr. Eltern sollten auch darauf achten, dass sich die Kinder körperlich schonen.