Logo der Apotheken Umschau

Frau Bitzer, überträgt sich die Hand-Fuß-Mund-Krankheit leicht?

Ja, die Erkrankung ist sehr ansteckend, aber meist harmlos. Kinder können sich über gemeinsam genutztes Spielzeug infizieren oder über Tröpfchen, die zum Beispiel beim Husten in die Luft gelangen. Typischerweise bilden sich Bläschen im Mund und auf der Haut. Ihre Flüssigkeit ist ansteckend, auch der Stuhl enthält die Erreger. Gute Hände­hygiene ist daher wichtig.

Was deutet neben den Bläschen noch auf die Erkrankung hin?

Die Erkrankung beginnt gewöhnlich mit Fieber und Halsschmerzen, nach ein bis zwei Tagen bilden sich rote Flecken im Mund – zum Beispiel auf Zunge, Zahnfleisch und in der hinteren Mundhöhle. Sie können sich zu Bläschen und schmerzhaften Aphthen entwickeln. Ein Hautausschlag kommt nach weiteren ein bis zwei Tagen dazu: rote Flecken – manchmal mit Bläschen – um den Mund herum, auf Handflächen und Fußsohlen. Selten sind auch andere Stellen betroffen. Der Ausschlag juckt meist nicht.

Was können Eltern gegen die schmerzhaften Stellen im Mund tun?

Paracetamol und Ibuprofen als Saft oder Zäpfchen helfen gegen die Schmerzen und senken zusätzlich das Fieber. Auf die Stellen im Mund können Eltern ein beruhigendes Mundgel auftragen – etwa mit Lidocain oder Kamille. Kinder sollten nichts Scharfes oder Saures – auch keine Säfte – zu sich nehmen. Das reizt die Schleimhaut. Geeignet sind Speisen, die sich leicht schlucken lassen: zum Beispiel Joghurt, Suppe oder Brei.

Wann müssen die Kinder zu Ärztin oder Arzt?

Die Erkrankung verläuft in der Regel mild, die meisten sind nach einer Woche auch ohne ärztliche Behandlung wieder fit, sehr selten gibt es Komplikationen wie eine Entzündung der Hirnhäute. Säuglinge und Kinder mit geschwächtem Immunsystem sollten immer zu Kinderärztin oder -arzt. Ebenso Kinder, die durch die Schmerzen im Mund zu wenig essen und trinken oder gar nichts mehr zu sich nehmen wollen, denn sie könnten austrocknen. Wenn das Fieber für mehrere Tage anhält oder nicht sinkt oder sich der Zustand des Kindes verschlechtert, auch das ärztlich abklären lassen.