Logo der Apotheken Umschau

Ich (weiblich) bin viel unterwegs - und ekle mich ungemein vor öffentlichen Toiletten. Wie stelle ich absolut sicher, dass ich mir dort bloß keine Keime einfange?

Antwort von Sabine Mück, Hygieneberaterin aus Cuxhaven:

Ihr Ekel hilft Ihnen: Ist die Toilette massiv verschmutzt, benutzen Sie sie ohnehin nicht. Achten Sie zusätzlich auf gute Handhygiene, sind Sie gut vor Keimen geschützt. Auf einer Toilette ist der Kontakt zur Sitzbrille nicht so kritisch. Es gibt keinen Schleimhautkontakt, nur die Oberschenkel berühren sie. Schließen Sie den Toiletten-deckel, bevor Sie spülen, oder verlassen Sie die Kabine dabei, das schützt vor aufwirbelnden Keimen.

Die größere Gefahr lauert auf Kontaktflächen wie Türklinken oder Armaturen. Die Keime dort können über einen Hand-Mund-Kontakt in den Körper gelangen. Deshalb: Hände gründlich waschen, mindestens 20 Sekunden lang einseifen, mit Wasser abspülen. Desinfizieren Sie die gut abgetrockneten Hände für 30 Sekunden. Denken Sie dabei auch an Daumen und Fingerspitzen. Beim Rausgehen: Öffnen Sie die Türe mit einem Papiertuch oder dem Ellenbogen.

Jedes Jahr versuche ich, an Silvester mit Rauchen aufzuhören, schaffe es aber leider nie. Was soll ich bloß machen?

Antwort von Prof. Dr. Anil Batra, Psychiater und Suchtmediziner aus Tübingen:

Nicht aufgeben! Versuchen Sie es erneut. Gehen Sie vor allem nicht schon im Voraus davon aus zu scheitern. Konkret bedeutet das sich klarzumachen, was Ihr Ziel ist und was Sie erreichen können: mehr Gesundheit, mehr Geld, Sie können stolz auf sich sein. So haben Sie schon bessere Chancen. Natürlich wird es auch schwierig: Es treten Entzugssymptome auf. Sie schlafen schlecht, sind unkonzentriert. Das ist unangenehm, und Sie wollen die Zigarette. Je eher Sie im Alltag positive Erfahrungen mit der Zigarette verbinden, umso wichtiger ist es nun, Alternativen zu finden. Das können soziale Aktivitäten sein, Bewegung, vielleicht ein neues Hobby. Nehmen Sie auch Hilfe an: eine Beratung in der Apotheke, das Rauchertelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, vielleicht eine Gruppe. Die Bestätigung ­anderer kann viel bewirken. Und: Binden Sie sich nicht an Silvester. Jede Zeit ist gut, um aufzuhören.

Ich wiege zu viel. An Weihnachten muss ich mir Kommentare von meiner Familie anhören, wenn ich Plätzchen esse. Warum merken die nicht, wie sehr mich das verletzt?

Antwort von Prof. Dr. Jutta Mata, Gesundheitspsychologin aus Mannheim:

Oft wird angenommen, wer viel wiegt, sei selbst schuld und müsse nur weniger essen. Doch es ist viel komplexer: Ernährung als Kind, verlockende Süßigkeiten an der Kasse, Lebensmittelwerbung – vieles spielt eine Rolle. Bei einem Fest drei Plätzchen nicht mitzuessen nützt weniger, als dass es ausschließt, denn gemeinsames Essen zu Weihnachten verbindet. Abnehmen ist komplizierter als Plätzchen weglassen und braucht Verständnis, nicht Bevormundung. Angehörige glauben, ihre Kommentare helfen und verstehen nicht, dass sie verletzen, denn Betroffene wissen sehr wohl um ihr hohes Körpergewicht. Also: Sagen Sie ruhig, wenn Sie nicht auf Körper und Essverhalten angesprochen werden wollen. Das ist Ihr gutes Recht.