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Nicht erst seit dem Erfolg der TV-Serie „Ein Schloss am Wörthersee“ und der Wiedereröffnung ebenjenes Schlosses als Luxus­hotel wird der fünftgrößte See Österreichs gern als „Promi-Badewanne“ bezeichnet. Bereits im 19. Jahrhundert bauten die Wohlhabenden hier Villen, Bade- und Bootshäuser – begünstigt durch eine gute Bahnanbin­dung nach Wien. Der Mix aus Jugendstil und Regionalromantik, Barock und englischer Landhausarchitektur machte sich schnell einen (eigenen) Namen: „Wörtherseearchitektur“. ­Diese noblen Domizile, von denen noch heute etliche existieren, lockten immer mehr Adelige und Begüterte zur Sommerfrische an den See, zudem die Künstlerszene und ihre Mäzene. An den Komponisten Gustav Mahler erinnert das „Komponierhäuschen“. An Johannes Brahms der nach ihm benannte Rundweg in Pörtschach. Später fühlten sich zwischen Velden und Klagenfurt auch VIPs wie Gunter Sachs, Ferdinand Piëch oder Fiona Swarovski wohl, Udo Jürgens als gebürtiger Klagenfurter sowieso. Neben dem unbezahlbaren Blick aufs türkisblaue Wasser und die Gipfel der ­Karawanken punktet beim Jetset heutzu­tage die enorme Dichte an Gourmetrestaurants, Luxushotels und Strand­clubs.

Alles edel, aber in Privatbesitz? Mitnichten. Neben „normalen“ Wassersportlern und Sonnenanbeterinnen, Bikern und Wanderbegeisterten ­pilgern immer mehr Yoga-Fans ins Dreiländereck Österreich-Slowe­nien-Italien. Ihr Ziel ist das „Namaste am See“, eines der größten Yogafestivals Europas. Vom 26. bis zum 28. Mai findet es zum sechsten Mal statt. Bei zahlreichen Workshops, Retreats und einem großen Rahmenprogramm treffen sich Hunderte Yogaprakti­zierende jeden Alters, um unter Anleitung international renommierter Lehrerinnen und Lehrer ihrer Leidenschaft zu frönen. Eine von ihnen ist die in der Region aufgewachsene ­Alexia Kulterer. „Das einzigartige Yoga-­Community-Event ist eingebettet in eine der schönsten Kulissen, die man sich dafür vorstellen kann“, schwärmt die 33-Jährige. „Es herrscht eine unglaublich tolle Stimmung.“

Was auch daran liegen mag, wo die Yogamatten ausgerollt werden: Auf Wiesen, Kiesbänken, Anhöhen, selbst auf Stand-up-Paddle-Boards auf dem Wasser wird meditiert. Besonders begeistert ist Alexia von dem Ort, an dem sie eine Morgensession leitet (Kosten: 35 Euro bzw. im Wochenendpass enthalten, Anmeldung erforderlich): dem welthöchsten Holzaussichtsturm. Der 2013 eröffnete, 100 Meter hohe Besuchermagnet krönt den ohnehin erhabenen Pyramidenkogel, auf dem er steht. „Man fühlt sich quasi über den Wolken, mit Blick über den ganzen Wörthersee“, sagt Alexia. Was ihr generell am Festival gefällt – und sicher nicht nur ihr: „Zwischen den Einheiten können die Teilnehmenden in den See springen, sonnenbaden oder im Strandcafé ­einen leckeren Apfelstrudel essen. Besser geht’s nicht.“

Rund um Pfingsten ist generell eine gute Zeit für einen Urlaub in Kärnten. Blühende Landschaften, aber noch keine übervollen Strandbäder. Klar, das im Übrigen sehr saubere Wasser ist noch nicht so warm wie im Hochsommer. Aber der See mit seinen ­Inseln und vielen Buchten lässt sich auch mit dem Mietboot erkunden, außer­dem garantieren die rund 20 Grad im Spätfrühling eine gute Erfrischung nach dem Sport. Das Angebot für Aktive reicht vom Slacklining im von Skulpturen umringten Europapark bis zum Radfahren. Ein „Must-do auf zwei Rädern“ ist die dreistündige, gemütliche Wörthersee-Runde, die auch durch Velden führt. Dort sollte das Bike pausieren, lockt doch der Slow-Trail-Yogaweg zum bewegten Inne­halten – auch außerhalb von Events.


Quellen:

  • Region Wörthersee-Rosental Tourismus GmbH: Kärnten – Wörthersee - Rosental. https://www.woerthersee.com (Abgerufen am 05.04.2023)