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Ich blute während meiner Periode sehr stark. Zusätzlich zu großen Tampons muss ich dicke
Binden nutzen und alle zwei Stunden wechseln. Woher kann das kommen?

Antwort von Dr. Roswitha Engel-Széchényi, Frauenärztin aus Stuttgart:

Im Schnitt verliert eine Frau ungefähr 30 bis 40 Milliliter Blut während ihrer Mens- truation. Das ist ungefähr so viel, wie in zwei Schnapsgläser passt. Da Sie schon nach zwei Stunden eine neue Einlage benötigen, scheinen Sie deutlich mehr Blut zu verlieren als die meisten anderen Frauen.

Gründe für eine starke Regelblutung gibt es viele. Manchmal sind hormonelle Veränderungen der Auslöser, etwa beim Beginn der Menopause oder nach einer Schwangerschaft. Auch eine eingesetzte Kupferspirale oder eine noch nicht entdeckte Endometriose können zu einer verstärkten Regelblutung führen.

Es ist deshalb in jedem Fall wichtig, den Ursachen Ihrer starken Regelblutung auf den Grund zu gehen. Das gilt übrigens ganz besonders, wenn sich die Blutungsstärke bei einer Patientin über die Jahre verändert hat. Vereinbaren Sie daher unbedingt zeitnah einen Termin zur gynäkologischen Untersuchung bei ­Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt.

Seit Corona putze ich alles mit Desinfek­tions-mitteln. Stimmt es, dass das nicht
gesund ist?

Antwort von Bernhard Eiber, Apotheker aus Roth:

Ja, das stimmt. Für unseren Körper und für die Umwelt kann der Dauergebrauch von Desinfektionsmitteln schädlich sein. Nicht selten lösen die Mittel Hautreizungen, Rötungen oder Allergien aus.

Aber zu Ihrer Beruhigung: Die meisten Viren, Bakterien und Pilze sind für uns Menschen ungefährlich (oder sogar nützlich), nur wenige machen uns krank. Eine keimfreie Umgebung brauchen wir also gar nicht.

Anders sieht es bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem aus, im Krankenhaus, in der Arztpraxis oder bei an­steckenden Krankheiten. Dann sind Desinfektionsmittel zur Reinigung wichtig. Zu Hause reichen gängige Putzmittel aus.

Ich habe extrem
fettige Haare. Sie hängen schon ­mittags in Strähnen
herunter, obwohl ich sie täglich wasche. Was soll ich bloß tun?

Antwort von Apothekerin Stefanie Knarr:

Fettige Haare können verschiedene Ursachen haben: hormonelle Gründe oder
Stress zum Beispiel. Aber auch Erkrankungen der Kopfhaut können fettige Haare zur Folge haben. Vereinbaren Sie am besten zeitnah einen Termin bei Ihrer Hautärztin oder Ihrem Hautarzt, um sich untersuchen zu lassen. Was außerdem helfen könnte: Duschen Sie am besten nur mit lauwarmem Wasser, da heißes Wasser die Talgdrüsen zusätzlich anregt. Nehmen Sie sich Zeit, das Shampoo einzumassieren, und waschen Sie es gründlich aus. Ölkuren sollten Sie eher meiden.

Beim Trocknen gilt: lieber lufttrocknen als föhnen, weil die heiße Luft die Kopfhaut reizen kann. Mit einem Kamm wird das Fett beim Durchkämmen übrigens weniger stark verteilt als mit einer Haarbürste.

Wichtig ist, dass Sie Shampoo verwenden, das zu Ihnen und Ihrer Kopfhaut passt. Lassen Sie sich dazu in Ihrer Apotheke beraten.


Quellen:

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Haushaltshygiene, Sauberkeit und Gesundheitsschutz im eigenen Zuhause . Online: https://www.infektionsschutz.de/... (Abgerufen am 10.01.2023)
  • Robert-Koch-Institut: Hinweise zu Reinigung und Desinfektion von Ober­flächen außerhalb von Gesundheits­einrichtungen im Zusammen­hang mit der COVID-19-Pandemie . Online: https://www.rki.de/... (Abgerufen am 10.01.2023)