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Husten, Schnupfen, Halsweh. Was steckt dahinter?

Schnupfen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Halsweh, Husten, Krankheitsgefühl, Atembeschwerden: „Nur anhand der Symptome lässt sich kaum unterscheiden, ob eine Erkältung, eine Grippe oder eine Covid-Infektion dahintersteckt“, sagt Professor Dr. Bernd Salzberger, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie am Univer­sitätsklinikum Regensburg. Manchmal deuten Geruchs- und Geschmacksstörungen auf Corona hin, aber auch bei verstopfter Nase sind Riechen und Schmecken beeinträchtigt. Manchmal macht sich Covid nur durch Magen-Darm-Beschwerden bemerkbar.

Soll ich einen Test machen?

Bei einer Grippe, die durch Influenza- Viren ausgelöst wird, kann ein Schnelltest in der Arztpraxis den Verdacht bestätigen. Das erfolgt in der Regel nur zu Beginn einer Grippewelle. Meist erkennt die Ärztin oder der Arzt die Infektion anhand der typischen Symp­tome wie ein akuter Krankheitsbeginn, Fieber und starkes Krankheitsgefühl.

Bei Corona geben Schnelltests einen Hinweis auf eine bestehende Infektion, zuverlässiger sind PCR-Tests.

Für Erkältungsviren gibt es keine Schnelltests.

Wie stecke ich mich an?

Erkältungen, Grippe und Covid verbreiten sich vor allem durch Husten und Niesen sowie durch virushaltige kleinste Tröpfchen in der Luft (Aerosole). Die Ansteckung über Sekrete auf Oberflächen, etwa Haltegriffen in öffentlichen Verkehrsmitteln, spielt eine geringere Rolle. Schützen Sie sich und andere durch Abstand, Masken, Lüften. Meiden Sie Kontakt mit Infizierten.

Wie lange dauert die Infektion?

Bei Grippe fühlt sich ein Teil der Betroffenen innerhalb von Minuten wie lahmgelegt. Oft dauert es Wochen, bis man sich wieder fit fühlt.

Eine Erkältung verläuft dagegen in der Regel harmlos. Zwar wechseln die ­Beschwerden zwischen Halsweh, Schnupfen, Husten. Nach einer Woche ist aber meist alles überstanden.

Bei einer Covid-Infektion unterscheiden sich die Verläufe stark. Ein Teil der Betroffenen fühlt sich über längere Zeit beeinträchtigt.

Soll ich in die Praxis gehen?

Kontaktieren Sie bei hohem Fieber oder Atembeschwerden zuerst Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt, um abzuklären, ob und wann Sie in die Sprechstunde gehen können.

Außerhalb der Sprechzeiten können Sie sich vom ärztlichen Bereitschaftsdienst (Telefon 116117) beraten lassen. Rufen Sie bei bedrohlichen Beschwerden wie Atemnot den Rettungsdienst (112).

Für eine Krankmeldung ist nicht unbedingt ein Termin in der Praxis erforderlich: Diese lässt sich mittlerweile meist per Telefon organisieren.

Soll ich Medikamente einnehmen?

Bei Grippe ist manchmal die Einnahme antiviraler Medikamente sinnvoll, möglichst innerhalb der ersten beiden Erkrankungstage. Bei Covid-Infektion und erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf werden ebenfalls antivirale Wirkstoffe empfohlen, vor allem für ­Ältere und Menschen mit chronischen Erkrankungen. Bei Erkältungen reicht es aus, die Symptome zu lindern.

So hilft Ihnen Ihre Apotheke vor Ort

In Apotheken vor Ort erhalten Sie Präparate, die Ihre Beschwerden lindern und den Infekt erträglich machen: etwa Erkältungstee, Schmerzmittel, abschwellende und pflegende Nasensprays, Balsam mit ätherischen Ölen zum Einreiben oder Lutschtabletten gegen Halsweh.


Quellen:

  • RKI: Antivirale Therapie in der Frühphase einer SARS-CoV-2-Infektion. https://www.rki.de/... (Abgerufen am 06.12.2022)
  • Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e.V.: SARS-CoV-2/ Covid-19- Informationen & Praxishilfen für niedergelassene Hausärztinnen und Hausärzte. Leitlinie: 2022. https://www.degam.de/... (Abgerufen am 06.12.2022)

    online

  • RKI: Influenza (Teil 1): Erkrankungen durch saisonale Influenzaviren. https://www.rki.de/... (Abgerufen am 10.02.2023)