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Ich hatte ein Brustwarzen­piercing, trage es aber seit ein paar Monaten nicht mehr. Nun kommt immer Talg oder etwas Ähnliches aus der Öffnung. Warum?

Antwort von Prof. Regina Renner, Hautärztin aus Esslingen:

Das ist an sich nicht ungewöhnlich. Der Stichkanal kann sich nach Entfernung des Piercings teilweise verschließen. Dadurch entstehen kleine „Sackgassen“, in denen sich dann Schmutz, Talg und abgestorbene Hautzellen sammeln. Das führt anschließend zu der genannten weißlichen Absonderung, die eventuell auch einen etwas eigenartigen Geruch haben kann.

Wenn Sie das Piercing erst seit Kurzem hatten, sich eine eher gelbliche Flüssigkeit absondert oder eine Rötung zu sehen ist, könnte das eine Entzündung sein. Vor allem Menschen, bei denen das Immunsystem nicht richtig arbeitet, sollten auf solche Infektionen und Wundheilungsstörungen achten. Bei einem Brustwarzenpiercing besteht zudem die Möglichkeit, dass Milchgänge verletzt wurden. In diesem Fall könnte es sich bei der Absonderung auch um Brustdrüsensekret handeln. Wenn Sie sich Sorgen machen oder Beschwerden haben, wenden Sie sich an Ihre Hautärztin oder Ihren Hautarzt.

Ich habe Schuppen. Aber keine trockenen, sondern große, fettige. Hilft mir ein normales Anti-­Schuppen-Shampoo?

Antwort von Bernhard Eiber, Apotheker aus Roth:

Um uns vor Bakterien, Pilzen und anderen Schädlingen zu schützen, ist unsere Kopfhaut leicht sauer. Gerät diese natürliche Barriere aus dem Gleichgewicht, können sich unerwünschte Gäste vermehren und unsere Kopfhaut reizen. Das kann zu größeren Schuppen führen.

Meistens reicht ein normales Anti-Schuppen-Shampoo nicht aus, um die Beschwerden zu lindern. In der Apotheke finden Sie Shampoos mit speziellen Wirkstoffen, die gut verträglich sind und die Sie bei richtiger Anwendung schon bald von den lästigen Schuppen befreien. Lassen Sie sich am besten beraten.

Wenn das Shampoo nach zehn Tagen keinen Erfolg bringt, gehen Sie zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt: Denn hinter hartnäckigen Schuppen kann auch eine Hautkrankheit stecken.

Ich schaue relativ häufig Pornofilme. Kann man davon süchtig werden?

Antwort von Dr. Roswitha Engel- Széchényi, Sexualmedizinerin aus Stuttgart:

Ja. Die Sucht nach Pornografie ist eine Form der (Sex-)Sucht. Beim Konsum schüttet der Körper Glückshormone aus, die das Belohnungssystem des Gehirns ansprechen und so ein „Immer-mehr-Wollen“ erzeugen können. Die mögliche Folge: Betroffene schauen immer häufiger, teilweise auch „härtere“ Pornos. Weil man so leicht an sie herankommt, besteht bei Sexvideos ein besonders hohes Suchtpotenzial. Langfristig können sexuelle Reize im realen Leben „langweilig“ werden. Betroffene haben oft Beziehungskonflikte, Erektionsstörungen und Orgasmusprobleme in der Partnerschaft. Nicht jeder, der hin und wieder einen Porno sieht, wird automatisch süchtig. Wer aber andere Dinge dafür vernachlässigt, sollte seinen Konsum kritisch hinterfragen. Erste Anlaufstelle kann eine Suchtberatungsstelle sein.


Quellen:

  • Dr. Martina Melzer: Das hilft gegen Schuppen - Apotheken Umschau , Welche Ursachen hinter Kopfschuppen stecken und wie Sie trockene und fettige Schuppen behandeln können.. https://www.apotheken-umschau.de/... (Abgerufen am 07.09.2022)