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Seitdem ich Kinder habe, vermisse ich mein altes Leben und habe ständig ein schlechtes Gewissen deshalb. Muss ich mir deswegen ernste Sorgen machen?

Antwort von Bettina Schrein, Familientherapeutin aus München:

Nein, das müssen Sie nicht. Wenn ein Kind auf die Welt kommt, stellen Eltern ihre eigenen Bedürfnisse erst mal hinten an. Das ist eine Zeit lang in Ordnung, sollte aber nicht von Dauer sein. Holen Sie sich Teile Ihres alten Lebens wieder zurück – zumindest für ein paar Stunden pro Woche. Wechseln Sie sich mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner bei der Kinderbetreuung ab, sodass Sie die Zeit für Sport oder Hobbys nutzen können. Manche Eltern machen sich wenig Gedanken, was nach der Geburt des Kindes auf sie zukommen könnte. Sie sind von dem Umbruch möglicherweise überfordert und bezweifeln, dass sie gute Eltern sind. Das hat aber in der Regel nichts mit den Gefühlen dem Kind gegenüber zu tun. Sorgen Sie für kleine Erholungsphasen und schaffen Sie sich partnerschaftlich einen Rahmen, der diese zulässt.

Ich schwitze sehr stark unter der Brust und im Schritt. Was kann ich dagegen tun?

Antwort von Kirstin Bitzer, Apothekerin aus München:

Es gibt zum Glück viele verschiedene Wege, etwas gegen den Schweiß zu unternehmen. Das fängt schon bei der Kleidung an: Unterwäsche aus Baumwolle ist atmungsaktiv und transportiert die Feuchtigkeit besser ab. Es gibt auch spezielle Baumwoll-Pads für die Brust. Waschen Sie sich nicht zu häufig, das reizt die Haut. Benutzen Sie zum Duschen ein sanftes Waschgel oder auch mal nur Wasser. Verwenden Sie ansonsten Gele und Fluide, etwa aus Aloe vera oder Kamille. Ein weiterer pflanzlicher Helfer: Salbei. Er ist ein natürliches Hausmittel gegen Schweiß – egal ob als Tee oder Kapsel. Achtung: Baby-Puder ist zwar ein beliebtes Anti-Schweiß-Mittel, allerdings vertragen ihn nicht alle.

Gehen Sie zu Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wenn Sie die Probleme nicht in den Griff bekommen. Unter Umständen erhalten Sie ein Rezept für Deos mit hoher Aluminium-Dosierung oder synthetischen Gerbstoffen aus der Apotheke. Diese werden einmal pro Woche abends aufgetragen. Sie hemmen den Schweiß direkt an den Drüsen.

Ich (weiblich) befriedige mich fast jeden Tag selbst. Ich fürchte, das ist nicht normal. Oder doch?

Antwort von Jana Welch, Sexologin aus Hamburg:

Bei der Selbstbefriedigung gilt: Alles, was Lust und Freude macht, ist super. Gerade Frauen haben beim Thema Masturbation einiges nachzuholen. Männer machen es sich im Schnitt viel öfter selbst. Ich freue mich über jede Frau, die Lust hat, sich selbst zu befriedigen. Denn Masturbation ist die beste Möglichkeit, sich selbst kennenzulernen und zu wissen: Welche Berührungen machen mir Freude? Je besser ich das von mir weiß, desto selbstbestimmter agiere ich in der Paar-Sexualität.

Dabei ist es von Vorteil, bei der Masturbation zu variieren, mit sich zu spielen, sich Zeit zu nehmen und den Vibrator auch ab und an mal wegzulegen. Warum? Je sinnlicher ich mit mir selber Liebe mache, desto sinnlicher werde ich auch die Paar-Sexualität erleben können. Dann wird aus vielleicht sechs schnellen Entladungen am Tag ein richtig intensiver Orgasmus. Denn auch bei der Selbstbefriedigung gilt: Qualität vor Quantität.