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Mit dem Rad statt mit dem Auto zum Bäcker, mit den Zug statt mit dem Flieger auf Dienstreise – wie sich solche Veränderungen des Mobilitätsverhaltens im Alltag auf den CO2-Fußabdruck auswirken.

Zu Fuß unterwegs

Die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor sollen laut
Bundesklimaschutzgesetz bis 2030 von jetzt 148 Millionen Tonnen auf 85 Millionen Tonnen pro Jahr sinken. Aber wie? Das Umweltbundesamt empfiehlt politische Maßnahmen: Tempolimits einführen, Subventionen für Dienstwagen und Kerosin streichen, den Bahnverkehr stärken. CO2 einsparen kann, nein: muss aber auch jede und jeder Einzelne. Wer Autofahrten durch Gehen (oder Radeln) ersetzt, bewegt sich komplett emissionsfrei. Das Statistische Bundesamt rechnet vor: Der komplette Verzicht auf Auto, ÖPNV und Zug spart rund 15 Prozent des durchschnittlichen individuellen Jahresverbrauchs von derzeit 10,78 Tonnen CO2.

Einsparungspotenzial ca. 1,6 Tonnen CO2 pro Jahr

Auf Bus und Bahn umsteigen

Auch wenn Angestellte dank Homeoffice weniger pendeln – nicht alle können den Arbeitsplatz zu Fuß erreichen. Aber womöglich umweltschonender als mit dem Auto: Klimarechner ermitteln, dass ein mittelalter Benziner bei täglich 20 Kilometern Arbeitsweg (hin und zurück) 945 Kilogramm CO2 im Jahr verursacht. Bus und Bahn kommen gerade mal auf ein Drittel. Und der Erfolg des 9-Euro-Tickets zeigt: Die Deutschen sind bereit, zumindest ab und zu auf „Öffis“ umzusteigen.

Einsparungspotenzial ca. 626 Kilogramm CO2

Autos zum Teilen

Ein privates Kraftfahrzeug wird durchschnittlich eine Stunde pro Tag bewegt. Die restlichen 23 Stunden steht das Fahrzeug herum und blockiert gerade in Städten wertvolle Flächen. Carsharing klingt nicht nur aus finanzieller Sicht verlockend, auch die Umwelt profitiert. Denn es ist nicht egal, mit welchem Wagen man fährt: Wenige, stark ausgelastete Fahrzeuge haben stets eine bessere Ökobilanz als viele Autos mit jeweils geringerer Fahrleistung – Stichwort CO2-„Kosten“ bei der Produktion und höhere Energieeffizienz. Außerdem fahren Kundinnen und Kunden von Carsharing laut Umweltbundesamt ­weniger Auto, weil sie die Notwendigkeit jeder Fahrt hinterfragen.

Einsparungspotenzial ca. 300 Kilogramm CO2

Verbrenner? E-Auto!

Im Ringen um klimaverträglichen Verkehr nennt das Umweltbundesamt acht Bausteine. Am meisten Einsparpotenzial wird der
„Effizienz und Elektrifizierung für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge“ attestiert. Salopp gesagt: weg vom Verbrenner, hin zu sauberen Alternativen. Elektrofahrzeuge sind über den gesamten Lebens-
zyklus eines Pkw hinweg schon jetzt 20 bis 30 Prozent klima-
freundlicher als benzin- oder dieselbetriebene Autos. Dr. Matthias Buchert vom Öko-Institut prognostiziert: „Gerade bei der Her-
stellung der Lithium-Ionen-Batterien wird der CO2-Fußabdruck
durch die Herstellung großer Stückzahlen noch kleiner werden, ebenso durch einen günstigeren Strommix.“

Einsparungspotenzial ca. 588 Kilogramm CO2

Zug statt Inlandsflug

Das Flugzeug hat unter allen Verkehrsmitteln den schlechtesten Ruf. Zu Recht, denn zur miesen CO2-Bilanz gesellen sich Stickoxide und ­Wasserdampf in den hohen Luftschichten. ­Bei Strecken innerhalb Deutschlands heißt die Alter­native deshalb: Bahn fahren. ­Der Zeit­verlust mit der Bahn gegenüber dem ­Flieger (und allem Drumherum) hält sich in Grenzen, der Klimagewinn ­hingegen ist ­immens.

Einsparungspotenzial ca. 1,8 Tonnen CO2

Mit dem Rad zur Kita

Gerade bei Kurzstrecken kann man Autokilometer sparen. Etwa, wenn man die Kids mit dem (Lasten-)Rad zur Kita chauffiert. Gang Liu, Professor für grüne Technologien an der dänischen Uni in Odense, betont die Bedeutung kurzer Radfahrten: „Wenn jeder so viel radelt wie die Dänen – 1,6 Kilometer am Tag –, würden so viele Tonnen Kohlendioxid eingespart, wie ganz Großbritannien emittiert.“

Einsparungspotenzial ca. 236 Kiliogramm CO2

Von Christian Haas


Quellen: