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Wie wirkt Ibuprofen?

Ibuprofen ist das am häufigsten verschriebene und gekaufte Schmerzmittel in Deutschland. Es stillt Schmerzen, senkt Fieber und hemmt Entzündungen. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der sogenannten Cyclooxygenasehemmer.

Schmerzrezeptoren sind freie Nervenenden in Haut Gewebe und Organen, die schmerzauslösende Reize erkennen – etwa Verletzungen, Hitze oder Entzündungen. Botenstoffe wie Prostaglandin machen diese Rezeptoren für Reize leichter empfänglich. Prostaglandin wird mithilfe von Enzymen, den sogenannten Cyclooxygenasen (COX), gebildet. Der Reiz wird über die Nerven an das Gehirn geleitet und dort als Schmerz empfunden.

Ibuprofen greift in diese körpereigene Herstellung von Prostaglandinen ein. Die Botenstoffe werden in fast allen Zellen produziert und sind maßgeblich an der Entstehung von Schmerz, Fieber und Entzündungen beteiligt. Ibuprofen hemmt die COX-Enzyme. Das führt unter anderem dazu, dass die Schmerzwahrnehmung und das Schmerzempfinden abnehmen.

Wussten Sie, dass …

... Wodka entscheidend zur Zulassung von Ibuprofen beigetragen hat?

Ibuprofen-Entdecker Stewart Adams war der Erste, der die Wirksamkeit der Arznei im Selbstversuch testete. Nach einer durchzechten Nacht mit zu viel Wodka nahm er 600 mg gegen seine Kopfschmerzen ein. Kurz darauf fühlte er sich wieder fit.

Wechsel- und Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen von Ibuprofen sind Magen-Darm-Beschwerden wie Sodbrennen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Reizung der Magenschleimhaut. Andere unerwünschte Effekte: Magengeschwüre, Kopfschmerzen, Schwindel und Hautreaktionen. Das Medikament erhöht zudem das Blutungsrisiko. Alle Nebenwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage.

Sie sollten Ibuprofen nicht mit anderen Arzneimitteln aus der gleichen Wirkstoffgruppe kombinieren. Dazu gehören Diclofenac, Acetylsalicylsäure oder Naproxen. Diese Wirkstoffe haben ähnliche Nebenwirkungen, die sich bei gleichzeitiger Einnahme verstärken.

Das Risiko für Blutungen oder Geschwüre im Magen-Darm-Bereich steigt an, wenn Ibuprofen gleichzeitig mit folgenden Medikamenten eingenommen wird: Phenprocoumon, Kortison-Präparate, Mittel zur Thrombosevorbeugung oder bestimmte Arzneien gegen Depressionen. Bei Bluthochdruck, Nieren- und Herzerkrankungen Ibuprofen nicht ohne ärztliche Absprache einnehmen.

Das Wichtigste auf einen Blick

...um Magenprobleme zu vermeiden, sollten Sie – wenn möglich – vor oder während der Einnahme etwas essen.

...kann Ibuprofen zu Magenbeschwerden führen. Ein zusätzlich eingenommener Protonenpumpenhemmer schützt die Magenschleimhaut.

...wie Ibuprofen nicht eingenommen werden. Sie können dem ungeborenen Kind schaden.

...suchen Sie bitte ihre Ärztin oder ihren Arzt auf. Rezeptfreie Schmerzmittel sollten nicht länger als einige Tage am Stück eingenommen werden.

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Wechselwirkungs-Check

Überprüfen Sie hier, ob es zwischen den von Ihnen eingenommenen Präparaten zu Wechselwirkungen kommen kann zum Artikel


Quellen:

  • Ernst Mutschler: Mutschler Arzneimittel, Pharmakologie, Klinische Pharmakologie, Toxikologie. In: Fachbuch 01.01.2013, 0: 194-211
  • Rote Liste® Service GmbH : Fachinformation Ibuprofen in Rote Liste. https://www.rote-liste.de/... (Abgerufen am 17.03.2022)
  • Clinical Pharmacology: Ibuprofen in Clinical Pharmacology. https://www.clinicalkey.com/... (Abgerufen am 18.03.2022)
  • Embryotox: Arzneimittel Ibuprofen . https://www.embryotox.de/... (Abgerufen am 18.03.2022)