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1. Ungebetene Gäste

Wespen und Hornissen können einem im Sommer auf die Nerven gehen, dabei sind sie als Schädlingsbekämpfer ziemlich nützlich. Wer sich dennoch nicht mit ihnen arrangieren möchte oder kann, sollte nicht selbst Hand anlegen. Hornissen etwa sind aufgrund der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt, eigenmächtiges Entfernen des Nestes kann eine Geldbuße nach sich ziehen. Wer ein Nest umsiedeln möchte, fragt am besten bei der Stadt oder Gemeinde um Rat.

2. Reichhaltiges Buffet

Damit sich Bienen in unserem Garten wohlfühlen, brauchen
sie genug zu futtern. „Die erste Regel ist, sich Pflanzen aus-
zusuchen, die keine gefüllten Blüten haben“, rät Gärtner und
Pädagoge Markus Schmidt von der Stiftung für Mensch und Umwelt. Diese haben keine pollenerzeugenden Staubblätter und liefern somit keine Nahrung für Insekten. Auch heimische Pflanzenarten sind von Vorteil: „Unsere Insekten und Pflanzen haben sich über Jahrtausende aneinander angepasst“, erklärt Schmidt. „Unter den Wildbienen gibt es zum Beispiel richtige Spezialistinnen, wie die Glockenblumen-Scherenbiene oder die Natternkopf-Mauerbiene.“

3. Ganz ohne Chemie

Blattläuse? Gelassen bleiben! „Mit der Zeit kommen ihre natürlichen Feinde und es stellt sich ein Gleichgewicht ein“, so Schmidt. Wer trotzdem etwas unternehmen will, der kann zu natürlichen Mitteln greifen, etwa Brennnesseljauche. Auch Zwiebel oder Knoblauch, zwischen Kulturpflanzen gepflanzt, schreckt Läuse ab.

4. Sicheres Dach über den Fühlern

Augen auf beim Kauf eines Insektenhotels: „Vieles, was im Handel angeboten wird, ist gar nicht so gut geeignet“, bedauert Schmidt. Wichtig sind zum Beispiel glatte und gut angeschliffene Brutröhren, sonst besteht Verletzungsgefahr. Tipps zum Selberbauen gibt etwa der Landesbund für Vogelschutz unter www.a-u.de/VgcjVA. Außerdem: „Drei Viertel der Wildbienenarten nisten in der Erde“, erklärt Gärtner Schmidt. Um auch ihnen Nistplätze anzubieten, kann man eine Sandlinse anlegen: An einem sonnigen Platz eine mindestens 50 x 50 x 50 cm große Stelle im Boden ausheben und sie mit gut formbarem Sand füllen.

5. Kein Garten? Kein Problem!

Auf kleinen Flächen Großes bewirken: Auch Balkonien lässt sich bienenfreundlich bepflanzen und mit Insektenhotels sowie Tränken ausstatten (Wichtig: in die Tränken kleine Zweige oder Ähnliches als „Rettungsleiter“ legen). Mehr Tipps für den insektenfreundlichen Balkon gibt es zum Beispiel bei „Deutschland summt!“ unter www.a-u.de/6LhXYj. Oder warum nicht am Arbeitsplatz, in der Kita oder im Verein anregen, dass ungenutzte Grünflächen bienengerecht umgestaltet werden? Eine tolle gemeinsame Aktion!

6. Mut zu Unordnung

Faul sein für den Artenschutz? Auch das kann Wirkung zeigen. Mäht man Rasenflächen, die nicht ständig genutzt werden, seltener, blüht vielleicht manche Pflanze wieder auf, so Schmidt. Auch muss der Garten nicht tipptopp aufgeräumt sein: „Im Herbst kann man Laub liegen oder die Stängel verblühter Pflanzen stehen lassen.“ Eine prima Überwinterungsmöglichkeit für Insekten.


Quellen:

  • Naturschutzbund Deutschland e. V.: Blattläuse: Saft- und Krafträuber, Fünf Tipps gegen die kleinen Plagegeister. https://www.nabu.de/... (Abgerufen am 22.03.2022)
  • Naturschutzbund Deutschland e. V.: Der Schrecken der Gemüsebeete. https://www.nabu.de/... (Abgerufen am 22.03.2022)
  • Naturschutzbund Deutschland e. V.: Kein Grund zur Panik, Hornissen und Wespen sind friedlicher als allgemein gedacht. https://www.nabu.de/... (Abgerufen am 22.03.2022)
  • Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.: Insektenhotel selber bauen. https://www.lbv.de/... (Abgerufen am 22.03.2022)
  • Stiftung für Mensch und Umwelt: Einen Naturgarten anlegen – so wird’s gemacht. https://www.deutschland-summt.de/... (Abgerufen am 22.03.2022)