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Knoblauch – kurz erklärt

Knoblauch (Allium sativum), ein Zwiebelgewächs, ist besonders im Mittelmeerraum als Gewürz und Heilmittel bekannt. 0b er sich schützend auf die Gefäße und damit auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt, ist wissenschaftlich nicht belegt.

Welche Inhaltsstoffe kommen in Knoblauch vor?

Die wirksamen Inhaltsstoffe stecken in den Knoblauchzehen. Vor allem die Substanz Alliin – eine schwefelhaltige Aminosäure – und deren Abbauprodukte spielen dabei eine Rolle. Wer Knoblauch zerkleinert, setzt in den Zehen eine chemische Reaktion in Gang: Alliin wird mithilfe des Enzyms Alliinase in den Stoff Allicin umgewandelt, der den typischen Knoblauchgeruch hervorruft. Allicin ist sehr instabil und wandelt sich schnell in andere Schwefelverbindungen um, zum Beispiel in Ajoene und Vinyldithiine.

Gegen was hilft Knoblauch?

  • Abwehr gegen Keime

Dem Inhaltsstoff Allicin und dessen Abbauprodukten sprechen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen diverse gesundheitsfördernde Effekte zu. In Laborversuchen fanden sie heraus, dass Knoblauch das Wachstum von Bakterien und Pilzen hemmt und sogar leicht antiviral wirkt.

  • Einfluss auf die Blutgerinnung?

Außerdem greift die Knolle – zumindest in Experimenten – hemmend in die Blutgerinnung ein. Dadurch könnte das Zwiebelgewächs potenziell Blutgefäße vor negativen Einflüssen schützen. Darauf weisen auch Studien hin: Menschen, die regelmäßig Knoblauch essen, bekommen seltener Herz-Kreislauf-Krankheiten. Wer den Geschmack der Knolle nicht mag, kann auf Tabletten und Dragees aus der Apotheke zurückgreifen. Klären Sie jedoch vorab mit dem Arzt, ob sich solche Präparate in Ihrem Fall empfehlen.

Gegen den etwas unangenehmen Knoblauchgeruch gibt es übrigens keine Wundermittel. Denn die schwefeligen Substanzen atmet der Mensch über Lunge und Haut wieder ab. Hausmittel wie ein Glas Milch oder Kaugummis mit Pfefferminze sollen aber zumindest vorübergehend die "Fahne" abmildern.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Manche Menschen vertragen größere Mengen an Knoblauch nicht. Sie bekommen Magenschmerzen oder ihnen wird übel.

Wer blutverdünnende Mittel einnehmen muss, sollte hoch dosierte Knoblauchdragees nicht verwenden, ohne dies vorher mit dem Arzt oder Ärztin zu besprechen. Denn unter Umständen verstärkt die Heilpflanze die blutgerinnungshemmende Wirkung der Medikamente.

Wichtig: Lassen Sie sich zu Dosierung, Anwendung und unerwünschten Effekten der Heilpflanze in der Apotheke beraten.

Quellen:

Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2016