Zum Entwässern: So wirkt Hydrochlorothiazid
Wie wirkt Hydrochlorothiazid?
Die Substanz bewirkt, dass über den Urin vermehrt Wasser ausgeschieden wird. Das senkt den Blutdruck und entlastet das Herz-Kreislauf-System. Je nach Erkrankung – etwa Herzschwäche oder Bluthochdruck – kann Hydrochlorothiazid (HCT) mit weiteren Wirkstoffen kombiniert werden.
Der Körper produziert täglich etwa 180 Liter Primärharn, davon werden nur etwa zwei Liter ausgeschieden. In der Niere wird der Harn aufkonzentriert. Heißt: Wasser und Salze, Zucker und Aminosäuren werden zurück in den Blutkreislauf geschleust. Abfallprodukte verbleiben im Harn und werden ausgeschieden
Neben- und Wechselwirkungen
Sehr oft, also bei mehr als jedem Zehnten, sind durch die Therapie die Natrium-, Kalium-, Magnesium- und Chloridwerte im Blut zu niedrig, die Kalziumwerte erhöht. Am häufigsten ist die Hypokaliämie – zu wenig Kalium im Blut – aufgrund der verstärkten Ausscheidung des Salzes. Das kann sich durch Müdigkeit, Muskelschwäche, Verstopfung oder auch durch Herzrhythmusstörungen zeigen. Der Kaliumwert im Blut und die Werte der anderen Salze sollten regelmäßig überprüft werden.
HCT kann mit vielen Arzneistoffen wechselwirken. Schmerzmittel wie Ibuprofen und Diclofenac erhöhen den Blutdruck, das kann die Wirkung von HCT abschwächen. Mittel, die ebenfalls den Blutdruck senken – etwa ACE Hemmer oder Betablocker – können die Wirkung von HCT verstärken. Weitere Infos bekommen Sie in der Arztpraxis oder in Ihrer Apotheke.
Das Wichtigste auf einen Blick
Ausreichend trinken! Klingt widersprüchlich, ist aber wichtig, weil HCT entwässernd auf den Körper wirkt und dazuführen kann, dass er austrocknet. Wie viel genau Sie trinken sollten, besprechen Sie am besten mit Ärztin oder Arzt.
HCT bei Diabetes und Gicht: Die Substanz kann den Blutzuckerspiegel erhöhen. Wer Diabetes hat, sollte daher häufiger als sonst den Blutzucker kontrollieren. Gegebenenfalls bespricht man mit Ärztin oder Arzt, ob die Therapie angepasst werden muss. Ebenso kann HCT die Harnsäurespiegel erhöhen, was wiederum das Risiko für Gichtanfälle erhöht.
Hinweise zum Reaktionsvermögen beachten! Vor allem zu Beginn der Behandlung, bei Dosiserhöhungen oder in Kombination mit Alkohol kann das Reaktionsvermögen abnehmen, sodass etwa Autofahren nicht mehr sicher möglich ist. Grund: Die starke Blutdrucksenkung kann zu Schwindel und Konzentrationsschwäche führen.
Quellen:
- Kahle C: Hydrochlorothiazid. Gelbe Liste: https://www.gelbe-liste.de/... (Abgerufen am 13.12.2023)
- Maucher IV: Photosensibilisatoren: Sonne wird zur Gefahr. Gelbe Liste: https://www.gelbe-liste.de/... (Abgerufen am 13.12.2023)
- Gensthaler BM: Steckbrief Hydrochlorothiazid. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/... (Abgerufen am 14.12.2023)
- Rote Liste Fachinformation: Hydrochlorothiazid . Rote Liste Fachinfoservice: https://www.fachinfo.de/... (Abgerufen am 13.12.2023)