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Wie wirkt Glibenclamid?

Der Arzneistoff Glibenclamid gehört zu den Sulfonylharnstoffen und regt die Freisetzung von Insulin aus der Bauchspeicheldrüse an. Daher hilft er bei Typ-2-Diabetes, den Blutzuckerspiegel zu senken. Glibenclamid wird gerne mit anderen Blutzuckersenkern wie zum Beispiel Metformin kombiniert.

Wechsel- und Nebenwirkungen von Glibenclamid

Die häufigste unerwünschte Wirkung ist die Unterzuckerung (Hypoglykämie). Warnzeichen: Schwitzen, Blässe, Herzrasen und Zittern. Weitere Nebenwirkungen sind Übelkeit und Durchfall. Auch zu einer Gewichtszunahme kann es kommen, weil Insulin den Aufbau von Fettgewebe fördert. Die Arznei kann allergische Reaktionen auslösen, etwa Nesselsucht. In diesem Fall kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin.

Wussten Sie, dass …

… aus Antibiotika die Gruppe der Sulfonylharnstoffe ­entwickelt wurde? Dazu gehört auch Glibenclamid. Die ersten Sulfonylharnstoffe hatten dann auch noch unerwünschte ­antibakterielle Eigenschaften. Die neueren oralen Antidiabetika wie Glibenclamid ­besitzen diese nicht mehr.

Einige Wirkstoffe können den Blutzucker beeinflussen und somit die blutzuckersenkende Wirkung von Glibenclamid verstärken oder abschwächen. Den Blutzucker erhöhen können etwa manche Antidepressiva und Kortison. Einige Antibiotika, Schmerzmittel und Arzneien gegen Bluthochdruck können den Blutzucker dagegen absenken; Glibenclamid wirkt dann stärker. Ändert sich der Blutzucker nach der Einnahme eines neuen Medikaments, sprechen Sie mit Arzt oder Ärztin.

Glibenclamid: Das Wichtigste auf einen Blick

Behandlung wird „einschleichend“ begonnen. Das heißt, man startet mit einer sehr niedrigen Dosis, die dann langsam gesteigert wird. So verhindert man, dass der Blutzuckerspiegel zu Beginn der Behandlung zu schnell abfällt.

Dosierung: Die Tabletten werden in der Regel einmal täglich vor dem Frühstück eingenommen. Keine Mahlzeit auslassen! Beim Vergessen einer Dosis auf keinen Fall die doppelte Dosis einnehmen. Es besteht sonst die Gefahr der Unterzuckerung. Bei Unterzuckerung sofort Kohlenhydrate essen und den Blutzucker engmaschig kontrollieren.

„Glibenclamid kann Unterzuckerungen auslösen. Darauf sollten Sie vorbereitet sein. Am besten haben Sie ­immer schnell verwertbare ­Kohlenhydrate wie etwa ­Traubenzucker griffbereit“

Nachlassende Wirkung im Therapieverlauf: Vor allem wenn sich am Lebensstil nichts ändert, senkt Glibenclamid auch in hoher Dosis irgendwann den Blutzucker nicht mehr ausreichend. Dann werden Ärztin oder Arzt auf andere Therapien umstellen, etwa Insulin.


Quellen: