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Isländisch Moos – kurz erklärt

Isländisch Moos (Cetraria islandica) wächst nicht nur auf Island, sondern überall im hohen Norden. Außerdem ist es – botanisch gesehen – kein Moos, es gehört zu den Flechten. Es enthält Schleimstoffe, die sich wie eine Art Schutzfilm über die Schleimhaut in Mund und Rachen legen und so gegen Erkältungsbeschwerden helfen können.

Isländisch Moos

Isländisch Moos

Welche Inhaltsstoffe kommen in Isländisch Moos vor?

Als pflanzliche Arznei kommt der Flechtenkörper (Thallus) zum Einsatz. Er enthält zu mehr als 50 Prozent langkettige Zuckermoleküle, die Schleim bilden. Hauptsächlich setzen sich diese Zuckerketten aus den Substanzen Lichenan und Isolichenan zusammen. Daneben finden sich auch andere Zucker, zum Beispiel Galactomannane und Glucane. Für den bitteren Geschmack von Isländisch Moos sind Flechtensäuren wie die Fumarprotocetrarsäure verantwortlich.

Gegen was hilft Isländisch Moos?

  • Halsweh, Heiserkeit, Husten

Die schleimbildenden Zuckerstoffe legen sich wie eine Schutzschicht über die Schleimhaut in Mund, Rachen und Magen. Durch den Film, den sie bilden, beruhigen sie die Schleimhaut, wenn sie gereizt ist. Dadurch kann Isländisches Moos Halsschmerzen, Heiserkeit und trockenen Reizhusten lindern.

  • Magen

Auch gegen eine entzündete Magenschleimhaut können Zubereitungen aus der Flechte helfen.

Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass Inhaltsstoffe aus Isländisch Moos das Wachstum von Bakterien hemmen und sich womöglich auch günstig auf das Immunsystem auswirken können.

Wichtige Hinweise

Isländisch Moos war nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl vielerorts radioaktiv belastet. Auch heute ist dies zum Teil noch der Fall. Experten raten daher davon ab, die wild wachsende Flechte zu sammeln. Zubereitungen aus Isländisch Moos, die in Apotheken erhältlich sind, werden dagegen vorab geprüft und gelten als unbedenklich.

Wichtig: Lassen Sie sich zu Dosierung, Anwendung und unerwünschten Effekten der Heilpflanze in der Apotheke beraten.

Quellen:

Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2016