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Eukalyptus – kurz erklärt

Der Eukalyptusbaum (Eucalyptus globulus) stammt aus Australien und ist ein wahrer Überlebenskünstler: Er benötigt kaum Wasser, verträgt große Hitze und keimt sogar nach verheerenden Buschbränden wieder aus. In den Blättern steckt reichlich ätherisches Öl, das als pflanzliche Arznei gegen Erkältungsbeschwerden wie Husten und Schnupfen verwendet wird.

Eukalyptus

Eukalyptus

Welche Inhaltsstoffe kommen in Eukalyptus vor?

Arzneilich wirksam sind die Eukalyptusblätter. In ihnen kommt ätherisches Öl vor. Es enthält größtenteils die Substanz 1,8-Cineol, daneben alpha-Pinen und Limonen. Außerdem finden sich Gerbstoffe und sogenannte Phloroglucin-Verbindungen, zum Beispiel Eukalypton, in den Blättern.

Gegen was hilft Eukalyptus?

  • Husten, Schnupfen, Sinusitis

Eukalyptusöl, besonders die Substanz Cineol, kann festsitzenden Schleim aus den Bronchien und den Nasennebenhöhlen lösen. Zugleich fördert es den Abtransport des Sekrets, wodurch der Schleim leichter abgehustet wird. Das Öl wirkt zudem leicht krampflösend, hemmt das Wachstum von Bakterien und hat auf Haut und Schleimhaut einen kühlenden Effekt. Manche Inhaltsstoffe haben eine antientzündliche Wirkung – zumindest in Laborexperimenten.

Wer erkältet ist, kann mit Eukalyptusöl verschleimten Husten behandeln und eine verstopfte Nase befreien. Das aromatisch riechende Öl können Erkrankte inhalieren, als Hustenbonbon lutschen oder als Kapsel einnehmen. Eukalyptusöl zeigt auch bei einer akuten Bronchitis sowie bei einer Nasennebenhöhlenentzündung positive Effekte.

Wie steckt man sich mit Erkältungsviren an?

Eukalyptus befindet sich darüber hinaus in zahlreichen Erkältungsbädern und in Balsam zum Einreiben. Häufig kommt das Öl dort kombiniert mit anderen ätherischen Ölen vor, zum Beispiel aus Rosmarin, Thymian und Latschenkiefer. Wird Eukalyptusöl in die Haut eingerieben, regt es die Durchblutung an und wirkt angenehm kühlend. Die aufsteigenden Dämpfe sollten Erkältete tief einatmen.

Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Wenden Sie Eukalyptusöl nicht in konzentrierter Form an, sonst reizt es die Schleimhäute zu stark. Möchten Sie das Öl inhalieren oder auf die Haut auftragen, dann setzen Sie es immer in verdünnter Form ein. Lassen Sie sich dazu in der Apotheke beraten. Verwenden Sie Eukalyptus als Badezusatz, achten Sie ebenso auf die richtige Dosierung. Haben Sie Herz- oder Kreislaufbeschwerden, Krampfadern oder einen fieberhaften Infekt, dann klären Sie die Anwendung vorher mit Ihrem Arzt ab.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Heilpflanzen, die ätherische Öle enthalten, dürfen bei Säuglingen und Kleinkindern nicht im Bereich von Nase und Mund angewendet werden, da dies bei den Kleinen Atemnot auslösen kann. Dies gilt insbesondere, wenn im Öl die Substanzen Kampfer oder Menthol vorkommen.

Auch Menschen, die an Asthma leiden, müssen vorab mit dem Arzt abklären, ob sie entsprechende Mittel einnehmen dürfen. Inhalieren mit ätherischen Ölen ist für sie tabu, da dies einen Asthmaanfall auslösen kann. Wer eine entzündliche Magen-Darm-Erkrankung, Gallenleiden oder Leberbeschwerden hat, darf Eukalyptus ebenfalls nicht einnehmen.

Eukalyptusöl kann bei empfindlichen Menschen zu Magenschmerzen führen. Selten können auch Übelkeit oder Durchfall als Nebenwirkung auftreten. Wer das Öl in Kapselform einnimmt, atmet es anschließend über Lunge und Nase wieder aus. Das ruft einen aromatischen Geruch hervor, der nichts Negatives bedeutet!

Wichtig: Lassen Sie sich zu Dosierung, Anwendung und unerwünschten Effekten der Heilpflanze in der Apotheke beraten.

Quellen:

Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2016