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Wie kann so ein winziges Fleckchen nur so wehtun? Das fragt sich, wer schon einmal eine Aphthe im Mund hatte. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den kleinen Quälgeistern.

Fachliche Beratung: Apotheker Stephan Torke aus Freital

Was sind Aphthen?

Das sind kleine Entzündungen auf der Mundschleimhaut. Sie sind meist nur linsengroß und weißlich oder gelblich. Oft treten sie in der Nähe des Zahn­fleisches auf oder im Wangen- und Lippenbereich und selten kommt eine Aphthe allein. Die bläschenartigen Geschwüre können sehr schmerzhaft sein.

Wie entstehen sie?

Das ist nicht genau geklärt. Begünstigen können sie bestimmte Lebensmittel, Nährstoffmangel oder etwa drückende Zahnprothesen oder -spangen. Vermutlich ist es eine Mischung aus mehreren Faktoren.

Heilen sie von selbst ab?

In der Regel ja. - Wenn die Bläschen nur klein sind, dauert es nur wenige Tage. Bei größeren Aphthen kann sich die Heilung unter Umständen mehrere Wochen hinziehen. Auch können Narben zurückbleiben.

Sind Aphthen ansteckend?

Nein, sind sie nicht. Berühren, küssen oder auch die gemeinsame Benutzung von Geschirr sind deshalb kein Problem.

Was hilft?

In der Apotheke gibt es rezeptfreie Salben oder Gele, die örtlich betäuben. Präparate mit Salbei, Rhabarber oder Myrrhe wirken zusammenziehend. Sie können auf die Aphthe gepinselt werden. Sehr starke Beschwerden kann man mit einer lokalen Cortisonbehandlung therapieren.

Kann ich vorbeugen?

Um Aphthen vorzubeugen, sollte auf die Zahnpflege geachtet werden. Ihre Zahnärztin oder Ihr Zahnarzt kann Sie beraten. Hilfreich könnte zudem ein Lebensmitteltagebuch sein, um mögliche Verursacher zu identifizieren.

Wie am besten behandeln?

Gute Mundhygiene ist wichtig. Bevor Sie einen schmerzlindernden oder entzündungshemmenden Wirkstoff auftragen, waschen Sie gründlich die Hände, dann die Stelle im Mund mit einem Kosmetiktuch trocken tupfen. Nach dem Schmieren nichts essen oder Zähneputzen.

Muss ich zum Arzt?

Wenn Sie häufig Aphthen bekommen und diese sehr groß sind, sollten Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt aufsuchen. So können mögliche Ur­sachen wie Nährstoffmangel oder Zöliakie abgeklärt werden. Gleiches gilt, wenn die Wundheilung länger als zwei Wochen dauert, Fieber oder geschwollene Lymph­knoten auftreten.


Quellen:

  • Interdisziplinärer Arbeitskreis Oralpathologie und Oralmedizin, Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V., Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde: Diagnostik und Therapieoptionen von Aphthen und aphthoiden Läsionen der Mund- und Rachenschleimhaut. Leitlinie: 2016. (Abgerufen am 16.08.2022)

  • Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Aphthen. https://www.gesundheitsinformation.de/... (Abgerufen am 16.08.2022)