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Mir ist ein Zehennagel
abgefallen. Wieso passiert das?

Antwort von Dr. Marion Moers-Carpi, Hautärztin aus München:

Das kann verschiedene Gründe haben. Der häufigste: eine Verletzung des Nagels. Das passiert relativ schnell, etwa, wenn man einen steilen Berg hinuntergeht. Vielleicht haben Sie den Zeh auch irgendwo angeschlagen oder eingeklemmt. In der Folge bildet sich darunter ein Bluterguss. Der Nagel löst sich ab, darunter bildet sich ein neuer – und alles ist gut. Eine andere Möglichkeit: Pilz. Hat er die gesamte Fläche befallen, fällt der Nagel ab. Selbst wenn darunter ein neuer wächst, hat dieser in der Regel wieder Pilz, denn die Sporen befinden sich im Nagelbett. Das sollte behandelt werden. Gehen Sie zu Hausärztin oder -arzt und lassen Sie sich gegebenenfalls zu einer dermatologischen Praxis überweisen.

Ich habe oft starke Blähungen. Was kann ich dagegen tun?

Antwort von Professor Peter Layer, Gastroenterologe aus Hamburg:

Gas ist für den Darm generell schwer zu transportieren. Deshalb muss man ihm manchmal etwas auf die Sprünge helfen. Das gelingt am besten mit Bewegung und Bauchmuskeltraining. Joggen oder stramme Spaziergänge, Gymnastik oder Yoga helfen. Lindernd wirken können auch bestimmte Tees (Fenchel, Anis, Kümmel) oder entblähende Mittel aus der Apotheke. Überprüfen Sie Ihren Speiseplan: Besonders viele Blähungen verursachen Hülsenfrüchte. Durch eine Portion Bohnen oder Linsen kann bis zu einem Liter zusätzliches Gas im Darm entstehen. Auch Frucht- oder Milchzucker sorgen oft für Luft im Bauch. Sind Blähungen besonders häufig und übel riechend, sollten Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sprechen. Vor allem, wenn Schmerzen oder Stuhlschmieren beim Abgang der Gase auftreten. Dann muss man der Ursache auf den Grund gehen.

Ich habe mich als Jugendliche geritzt und schäme mich jetzt für die Narben an den
Unterarmen. Gibt es eine Möglichkeit, diese Spuren entfernen zu lassen?

Antwort von Dr. Kristina Fronhoffs, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten, Allergologie und Psychotherapie aus Rheinbach:

Diese Narben kann man behandeln. In der Regel sind ein bis zwei ambulante Behandlungen mit dem Laser nötig. Danach sind sie nicht vollständig weg, treten aber in den Hintergrund, als wäre man mit einem Weichzeichner über die Haut gegangen. Oft müssen Patientinnen und Patienten die Behandlung selbst zahlen.

Neben der Behandlung der Haut ist es für Betroffene auch wichtig, mit der Scham umzugehen. Wie das gelingen kann, ist immer vom Einzelfall abhängig. Aber: Bei anderen stigmatisierenden Hauterkrankungen gibt es gute Erfahrungen mit einer auf Mitgefühl basierten Verhaltenstherapie, der sogenannten Compassion Focused Therapy. Betroffene steigern ihr Selbstwertgefühl, indem sie mit sich selbst umgehen, wie man mit einer guten Freundin umgehen würde. So verliert die Scham oft an Bedeutung.

Meine Tochter benutzt Menstruationstassen. Sind die nicht total unhygienisch?

Antwort von Susanne Kujawski, Gynäkologin bei der Beratungsstellen pro familia Krefeld und Mönchengladbach:

Menstruationsblut steckt irgendwie immer noch in der Schmuddelecke. Wieso eigentlich? Es ist nichts anderes als abgestoßene Schleimhaut, Vaginalsekret, Blut. Es enthält die Keime der normalen Scheidenflora. Es gibt keinen Grund, Wegwerfprodukte wie Tampons Tassen vorzuziehen – zumindest nicht aus hygienischer Sicht. Natürlich sollte die Tasse nach jeder Anwendung
und zwischen den Zyklen anleitungsgemäß
gereinigt werden. Und bitte immer Händewaschen vor dem Einsetzen! Die meisten Tassen bestehen aus medizinischem Silikon – das Material ist nicht sehr keimanfällig. Wichtig: maximale Tragezeit nicht überschreiten oder gar das Herausnehmen vergessen. Letzteres passiert bei Tampons sicher schneller als bei Tassen, die ja im Vergleich doch eine gewisse Größe haben.


Quellen:

  • van Eijk A, Zulaika G,Lenchner M et al.: Menstrual cup use, leakage, acceptability, safety, and availability: a systematic review and meta-analysis. Lancet Public Health 2019: http://dx.doi.org/... (Abgerufen am 09.05.2022)
  • Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) , Deutsche Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM): Update S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Leitlinie: 2021. https://www.awmf.org/... (Abgerufen am 10.05.2022)

  • Deutschsprachige Gesellschaft für kontextuelle Verhaltenswissenschaften: Deutschsprachige Gesellschaft für kontextuelle Verhaltenswissenschaften zur Compassion Focused Therapy. https://dgkv.info/... (Abgerufen am 11.05.2022)