Logo der Apotheken Umschau

Wenn ich mich im Intimbereich rasiere, entstehen immer
viele unschöne Pickelchen. Wie kann ich das verhindern?

Antwort von Dr. Marion Moers-Carpi, Hautärztin in München:

Die Pickelchen rühren von Hautirritationen her. Sie entstehen vor allem dann, wenn die Rasierklinge stumpf oder die Haut sehr empfindlich ist. In der Folge kommt es zu kleinen bakteriellen Entzündungen. Am besten lässt sich das vermeiden, indem man sich nicht rasiert. Ich rate zur Haarentfernung mit Laser oder Zuckerpaste.

Möchten Sie sich dennoch lieber rasieren, sollten Sie einige Dinge beachten. Reinigen Sie die Haut vorher gründlich, um Bakterien zu entfernen. Rasieren Sie möglichst vorsichtig und immer in Haarwuchsrichtung mit einer sauberen und scharfen Klinge. Nach der Rasur die Haut keinesfalls mit dem Handtuch abrubbeln, sondern sanft trocken tupfen. Um Pickeln vorzubeugen, kann man zusätzlich eine antibakterielle Creme auftragen. Wichtig ist auch, die strapazierte Haut nicht zusätzlich zu reizen, etwa durch eng anliegende Unterwäsche, Saunagänge oder Sport.

Ich spiele jedes Wochenende in einer Amateurmannschaft Fußball. Um das Spiel ohne Schmerzen im Knie durchzustehen, nehme ich seit circa sechs Monaten jedes Mal prophylaktisch Schmerzmittel. Wie lange kann ich das so machen?

Antwort von Apothekerin Constanze Süßdorf-Schönstein aus Oelsnitz:

Grundsätzlich sind Schmerzmittel Notfallpräparate und sollten nicht vorbeugend eingenommen werden. Das ist sogar sehr gefährlich, weil Schmerzen ein wichtiges Warnsignal des Körpers sind. Wer gerade vor dem Sport Schmerzmittel nimmt, kann diese Warnsignale ignorieren und die Sehnen und Gelenke überanstrengen. Eine Verletzung wird dadurch immer schlimmer statt besser. Gesünder wäre es, das Knie zu schonen, bis es schmerzfrei ist – und wenn die Ärztin oder der Arzt das Okay gibt, es mit dem richtigen Training zu stärken und Sehnen und Muskeln belastbar zu halten. Auch gründliches Aufwärmen vor dem Fußballspiel und eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist wichtig. Lassen Sie sich bei Bedarf in der Apotheke zu Nahrungsergänzungsmitteln beraten.

Mein Partner sagt, ich habe Mundgeruch – auch nach dem Zähneputzen. Egal, was ich probiert habe: Es geht nicht weg. Woran kann das liegen?

Antwort von Dr. Johannes Püschel, Allgemeinarzt in Greven:

Sehr häufig ist ein trockener Mund der Grund für den unangenehmen Geruch. Menschen, die nachts schnarchen, haben zum Beispiel deutlich häufiger Mundgeruch. Denn um besser Luft zu bekommen, schlafen sie mit offenem Mund. Die Schleimhäute trocknen aus: Dadurch bildet sich zu wenig Speichel, Bakterien können sich vermehren, Halitosis – der medizinische Begriff für Mundgeruch – entsteht.

Ähnliches kann bei einer chronischen Entzündung der Nasennebenhöhlen der Fall sein, wenn Sie schlecht Luft durch die Nase bekommen. Seltener sind Magenprobleme wie Sodbrennen die Ursache. Wichtig: Neben Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt können auch der Zahnarzt oder eine Kollegin für Hals-Nasen-Ohren-Kunde bei der Ursachenforschung helfen. Gemeinsam finden Sie sicher eine Lösung.

Ich trinke gern Kaffee, habe aber das Gefühl, dass ich davon inkontinent werde. Kann das sein?

Antwort von Prof. Dr. Frank Sommer, Urologe und Androloge in Hamburg:

Kaffee wirkt aquaretisch, das heißt: Er sorgt dafür, dass mehr Flüssigkeit aus dem Körper ausgeschwemmt wird. Die Nieren produzieren mehr Urin, die Blase füllt sich verhältnismäßig schnell. Das kann dazu führen, dass sich bestimmte Muskeln in der Blase unwillkürlich zusammenziehen. Steuert man nicht aktiv gegen, indem man den Schließmuskel zusammenkneift, kann es passieren, dass man ein paar Tropfen Urin verliert. Das ist unangenehm, hat aber nicht direkt mit dem Kaffee zu tun.

Die Muskelzuckungen können auch auftreten, wenn man binnen kurzer Zeit größere Mengen eines anderen Getränks zu sich nimmt. Die Blase muss auch nicht ganz voll sein, es geht vor allem um die schnelle Zunahme des Volumens. Dass Kaffee die Blasenfunktion beeinträchtigt, ist nicht belegt. In Maßen können Sie ihn sicher weiterhin genießen.

Gehen Sie zu Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt und lassen Sie sich gegebenenfalls zu einer Urologin oder einem Urologen überweisen, um abzuklären, ob bei Ihnen eine Urgeinkontinenz – auch als Reizblase bekannt – vorliegt. Um das Problem in den Griff zu bekommen, sind vielleicht gar keine Medikamente nötig.


Quellen:

  • Katherine Dettwyler: A Natural Age of Weaning. Department of Anthropology, Texas A and M University: https://www.health-e-learning.com/... (Abgerufen am 06.04.2022)
  • Weltgesundheitsorganisation WHO: Infant and young child feeding. Weltgesundheitsorganisation WHO: https://www.who.int/... (Abgerufen am 06.04.2022)
  • Deutsche Gesellschaft für Parodontologie e. V.: Was ist Halitosis. Deutsche Gesellschaft für Parodontologie: https://dgparo.de/... (Abgerufen am 08.04.2022)
  • Cochrane Library: Interventions for managing halitosis. Cochrane Database of Systematic Reviews: https://www.cochranelibrary.com/... (Abgerufen am 08.04.2022)