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Zahnvorsorge

Für wen: Ab 18 Jahren, halbjährlich
Weshalb sie wichtig ist: Gute Zahnpflege ist wichtig, aber auch dann bleiben die Zähne nicht immer völlig tadellos. So kann sich etwa im Laufe der Zeit Zahnstein ablagern – der regelmäßig entfernt werden sollte. Mit einer halbjährlichen Kontrolluntersuchung beim Zahnarzt tragen Sie dazu bei, Ihre Zähne bis ins Alter möglichst gut zu erhalten. Denn damit werden kleine Schäden an den Zähnen meist früh genug erkannt – und können oft beseitigt oder zumindest klein gehalten werden.
So läuft die Untersuchung ab: Mund bitte einmal weit öffnen! Ihr Zahnarzt wird – meist mit einem kleinen Spiegel – die Mundhöhle inspizieren, die Zähne und das Zahnfleisch begutachten und die Mundhygiene beurteilen. Wenn alles prima aussieht und nichts zu tun ist, dann ist er damit in ein paar Minuten durch. Ansonsten wird – je nach Problem – Karies behandelt, eine Füllung gemacht oder Zahnstein entfernt.
So können Sie sich vorbereiten: Machen Sie alles wie immer. Putzen Sie in den Tagen und Wochen vorm Zahnarztbesuch nicht ausgiebiger oder länger die Zähne als sonst – dann bekommt Ihr Zahnarzt auch ein Bild von Ihrer Zahnpflege und kann entdeckte Schäden besser zuordnen.
Das sollten Sie wissen: Die Krankenkassen bezahlen zwei Vorsorgeuntersuchungen jährlich. Ob diese bei Ihnen nötig sind, hängt von Ihrer Zahnpflege und den Befunden Ihrer Zahnärzte ab. Eine Untersuchung pro Jahr ist aber für alle in jedem Fall angeraten!

Untersuchung auf Gebärmutterhalskrebs, mit PAP-Test

Für wen: Frauen ab 20 Jahren, jährlich
Weshalb die Früherkennung wichtig ist:
Beim Gebärmutterhalskrebs, auch Zervixkarzinom genannt, spielt die Früherkennung eine besonders wichtige Rolle, da die Erkrankung in der Regel keine Frühsymptome zeigt. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts Berlin erkranken pro Jahr in Deutschland etwa 4400 Frauen an Gebärmutterhalskrebs.
So läuft die Untersuchung ab:
Zunächst fragt Ihr Arzt Sie nach eventuellen Beschwerden und Unregelmäßigkeiten und nach Vorerkrankungen in der Familie. Er tastet den Bauch ab und schaut sich die Schamlippen und Scheide an. Anschließend spreizt er die Scheidenöffnung mit einem sogenannten Scheidenspiegel, das verursacht keine oder kaum Schmerzen. Mit einem lupenähnlichen Instrument, Kolposkop genannt, kann der Frauenarzt nun die innere Vagina und den Muttermund in 40-facher Vergrößerung betrachten. Schließlich schabt der Gynäkologe im Rahmen des sogenannten PAP-Tests noch etwas Gewebe vom Gebärmuttermund und -hals ab, das ist völlig schmerzlos. Bei Frauen zwischen 20 und 35 erfolgt das jährlich, bei Frauen über 35 alle drei Jahre. Das entnommene Gewebe wird später im Labor auf zwei Arten untersucht. Beim PAP-Test wird das Gewebe unter dem Mikroskop betrachtet, ob hier abnormale Zellen enthalten sind, die Hinweise auf einen Tumor geben. Beim HPV-Test, der ab 35 Jahre alle drei Jahre erfolgt, wird über spezielle molekularbiologische Verfahren analysiert, ob eventuelle eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus vorliegt, die wiederum das Risiko auf Gebärmutterhalskrebs erhöht – deshalb wird bei einem positiven Ergebnis künftig engmaschiger kontrolliert.
Das sollten Sie wissen:
Gegen HPV kann man sich theoretisch auch im Erwachsenenalter noch impfen lassen – viele Frauen sind dann aber schon mit dem Virus infiziert. Außerdem sollte geklärt werden, ob die Krankenkasse die Kosten übernimmt.

Brust abtasten

Für wen: Frauen ab 30 Jahren, jährlich
Weshalb die Früherkennung wichtig ist: Brustkrebs ist die häufigste Krebsform bei der Frau. Auf Basis aktueller Zahlen erkrankt etwa eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs, so die Deutsche Krebsgesellschaft. Je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
So läuft die Untersuchung ab: Zunächst fragt der Arzt unter anderem nach Veränderungen oder Beschwerden in der Brust. Anschließend werden die Brüste und Lymphknoten im umliegenden Bereich bis zu den Achselhöhlen abgetastet. Dabei erfährt man auch, wie man zu Hause selbst die Brust untersuchen und auf Veränderungen achten kann.
Das sollten Sie wissen: Brustkrebs kann im gesamten Erwachsenenalter vorkommen, das mittlere Erkrankungsalter liegt aber bei 64 Jahren. Sprechen Sie mit ihrem Frauenarzt, ob, wann und wie sie ihre Brüste selbst abtasten können.

Mammographie-Screening

Für wen: Frauen von 50 bis 69 Jahren, alle 2 Jahre
Weshalb die Früherkennung wichtig ist: Die Mammographie ist eine Röntgenuntersuchung der Brust, sie kann Veränderungen im Brustgewebe sichtbar machen, noch bevor diese ertastet werden können. Anspruchsberechtigten Frauen werden alle zwei Jahre in eine sogenannte Screening-Einheit schriftlich eingeladen.
So läuft die Untersuchung ab: Bei der Mammographie wird die Brust zwischen zwei Kunststoffplatten gelegt und dann durchleuchtet. Manche Frauen empfinden durch den Druck der Platten für die Dauer der Untersuchung Schmerzen. Die Aufnahmen begutachtet anschließend ein Facharzt für medizinische Bildgebung (Radiologe). Ein wichtiger Hinweis auf Brustkrebs können etwa sehr kleine Kalkformationen im Gewebe sein.
Das sollten Sie wissen: Weil die Mammographie mit einer sehr kleinen Dosis an radioaktiver Strahlung verbunden ist, kann sie in sehr seltenen Fällen theoretisch selbst Krebs auslösen. Falls Sie Sorge haben oder Zweifel, ob Sie an dieser Früherkennung teilnehmen wollen, besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Check-Up

Für wen: einmalig zwischen 18 und 34 Jahren, ab 35 alle drei Jahre
Weshalb die Vorsorgeuntersuchung wichtig ist: Es geht hier nicht um die Vorsorge gegenüber einer bestimmten Krankheit, sondern um die Gesundheit insgesamt. Große Volkskrankheiten wie Bluthochdruck und Diabetes oder Risikofaktoren dafür sollen entdeckt und minimiert werden.
So läuft die Untersuchung ab: Der Arzt verschafft sich einen Überblick über Ihre aktuelle Gesundheit. Dazu führt er ein Gespräch mit Ihnen, wo es unter anderem um eventuelle Beschwerden und Ihr Risikoprofil etwa in Bezug auf Lebensstil, Rauchen, familiäre Krebsrisiken geht. Der Arzt macht bei Ihnen außerdem eine Untersuchung des ganzen Körpers, einschließlich Messung des Blutdrucks. In einer Blutentnahme werden unter anderem ab 35 Jahren die Cholesterinwerte und der Blutzucker bestimmt; eine Urinprobe wird auf Eiweiße, Glukose, rote und weiße Blutkörperchen und Nitrit hin analysiert. All dies dauert insgesamt etwa eine halbe Stunde bis eine Stunde. Anschließend kann es noch Folgetermine geben, wo der Arzt Sie über die Untersuchungsergebnisse informiert und berät und Ihnen eventuelle gesundheitsfördernde Maßnahmen vorschlägt.
So können Sie sich vorbereiten: Der Check-Up ist auch für Sie eine ideale Gelegenheit, mit Ihrem Arzt über Gesundheitsthemen zu sprechen, die Sie beschäftigen. Überlegen Sie sich also vorher nicht nur, wo Sie Beschwerden haben, sondern auch, was Sie gerne in Bezug auf Ihre Gesundheit und Ihr Gesundheitsverhalten wissen wollen. Bringen Sie Ihren Impfpass mit und lassen Sie überprüfen, ob Sie Auffrischungsimpfungen benötigen!
Das sollten Sie wissen: Weil es beim Check-Up sowohl um die Früherkennung von Krankheiten als auch um die Gestaltung der eigenen Gesundheit geht, ist die Untersuchung wichtig.

Früherkennung Hautkrebs

Für wen: ab 35, alle 2 Jahre
Weshalb die Früherkennung wichtig ist: Das sogenannte maligne Melanom, auch schwarzer Hautkrebs genannt, kann sehr gut behandelt werden, wenn es früh erkannt wird. In fortgeschrittenen Stadien aber ist die Überlebensrate deutlich niedriger. Auch weißer Hautkrebs kann frühzeitig erkannt werden – die Behandlung ist dann oft (noch) einfach und wenig aufwändig.
So läuft die Untersuchung ab: Nach einem kurzen Gespräch über eventuelle Beschwerden und Risikofaktoren folgt die Untersuchung der ganzen Haut. Dazu ziehen Sie sich aus. Die Ärztin oder der Arzt kontrolliert Kopf, Hals, Oberkörper, Achselhöhlen, Arme und Hände, auch die Brust wird auf auffällige Hautstellen hin untersucht. Ebenfalls angeschaut werden die After- und Dammregion und die äußeren Genitalien. Auch die Füße einschließlich der Zehenzwischenräume und der Sohlen werden inspiziert. Ihr Arzt benötigt für die Untersuchung nur eine helle Lampe. Viele Ärzte begutachten mittlerweile Auffälligkeiten auch mit einem Auflichtmikroskop – inzwischen übernehmen die Krankenkassen dafür üblicherweise die Kosten.
So können Sie sich vorbereiten: Weil der Arzt im Grunde einmal auf jede Hautstelle Ihres Körpers schauen möchte, sollten Sie den Zugang so leicht wie möglich machen. Entfernen Sie daher vor der Untersuchung Nagellack von Finger- und Zehennägeln und verzichten Sie auf Make-up. Verzichten Sie auch auf aufwendige Frisuren (Gel, Haarspray, Zöpfe), um dem Arzt das Untersuchen Ihrer Kopfhaut zu erleichtern.
Das sollten Sie wissen: Bei der Vorsorgeuntersuchung wird nicht nur nach einem malignen Melanom gesucht, sondern auch nach gutartigen Hautveränderungen. Diese sind zwar in der Regel nicht lebensbedrohlich, aber wenn sie früh entfernt werden, hält sich der Schaden eher in Grenzen – und das betroffene Hautareal bleibt klein.

Untersuchung der Prostata, der äußeren Genitalien

Für wen: Männer ab 45 Jahren, jährlich
Weshalb die Früherkennung wichtig ist: Prostatakrebs ist die bei Männern am häufigsten auftretende Krebsart. Im Frühstadium ist sie gut behandelbar und heilbar.
So läuft die Untersuchung ab: Am Anfang steht meist ein Gespräch, der Arzt erkundigt sich ausführlich nach dem Befinden während des Wasserlassens und nach der Ejakulation, es geht auch um die Häufigkeit der Samenergüsse. Anschließend erfolgt die eigentliche Untersuchung. Zuerst tastet der Arzt Hoden, Penis und Lymphknoten ab. Dann legt man sich seitlich hin und zieht die Knie in Richtung Kinn. Der Urologe schiebt anschließend einen Finger in einem Handschuh, der mit reichlich Gleitgel bedeckt ist, in den Po. Solange man sich nicht verkrampft, ist das weitgehend schmerzlos. Die Untersuchung dauert meist nur 30 Sekunden.
Das sollten Sie wissen:
Manche Urologen raten im Rahmen einer Früherkennung auch zum Bestimmen des Eiweißes PSA im Blutserum. Der Nutzen des PSA-Tests ist allerdings umstritten. Bevor Sie dem Test zustimmen, lassen Sie sich von Ihrem Arzt ausführlich aufklären, welche Vor- und Nachteile die Bestimmung des Wertes haben kann.

Bauchaortenaneurysma

Für wen: Männer ab 65 Jahren, einmalig
Weshalb die Früherkennung wichtig ist: Von der gefährlichen Aussackung der Bauchaorta (Aortenaneurysma) spürt man meist nichts. Je nach Schweregrad kann das erweiterte Gefäß plötzlich platzen. Betroffene drohen, innerlich zu verbluten. Männer über 65 Jahre entwickeln häufiger ein Aneurysma der Bauchaorta als Frauen in diesem Alter.
So läuft die Untersuchung ab: Der Arzt fährt mit dem Ultraschallkopf den Bauch ab und misst den Durchmesser des Gefäßes. Das dauert nur wenige Minuten.
Das sollten Sie wissen: Eine kleinere Aussackung bei Männern von etwa drei bis 5,4 Zentimetern sollte überwacht werden. Beträgt diese 5,5 Zentimter oder mehr, raten Ärzte zu einem vorsorglichen Eingriff.

Früherkennung Darmkrebs

Für wen: Männer und Frauen von 50 bis 54 Jahren können jährlich einen Test auf okkultes Blut durchführen lassen. Männer können ab 50, Frauen ab 55 Jahren zwei Darmspiegelungen in gewissem Abstand durchführen lassen.
Weshalb die Vorsorgeuntersuchung wichtig ist:
Mit mehr als 60 000 Neuerkrankungen pro Jahr allein in Deutschland – die meisten davon ab einem Alter von 55 Jahren – ist der Darmkrebs eine der häufigsten Krebserkrankungen. Er sorgt anfangs kaum für Beschwerden, daher ist eine Früherkennung hier besonders wichtig.

So läuft die Untersuchung ab:
Test auf okkultes Blut:
Als okkultes Blut werden kleinste Blutspuren im Stuhl bezeichnet, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. Um sie aufzuspüren, wird heutzutage meist der sogenannte immunologische Stuhltest durchgeführt, er ist denkbar einfach: Man holt sich vom Hausarzt ein Testkit ab, zu Hause, wenn man Stuhlgang hat, entnimmt man eine Probe davon mit einer Art Teststäbchen, anschließend bringt man den Test beim Hausarzt vorbei. Der Test wird dann im Labor ausgewertet. Eine Benachrichtigung erfolgt meist nur, wenn der Test positiv war, wenn man also Blut im Stuhl hatte. Dann gilt es, gemeinsam mit der Hausärztin oder dem Hausarzt die Ursachen herauszufinden – manchmal sind sie harmlos, in seltenen Fällen kann jedoch auch Darmkrebs dahinterstecken.
Darmspiegelung:
Bei der Untersuchung führt der Arzt einen flexiblen Schlauch mit Lampe und Kamera durch den After in den Darm. Das kann etwas unangenehm sein, ist aber eigentlich gut auszuhalten. Sie können auf Wunsch auch eine Narkosespritze bekommen, die Sie kurz schlummern lässt. Bei der Koloskopie kann der Arzt das Innere des Dickdarms betrachten und über kleine chirurgische Instrumente am Schlauch Gewebeproben entnehmen und bei Bedarf Polypen sowie kleinere Darmtumore entfernen. Die Untersuchung dauert zwischen 15 und 45 Minuten.

So können Sie sich vorbereiten: Bei einer anstehenden Darmspiegelung sollten Sie schon einige Zeit vorher auf körnerhaltige Lebensmittel verzichten. Wie die Vorbereitung genau abläuft, erklärt Ihnen Ihr Arzt.
Das sollten Sie wissen: Aus manchen Polypen kann sich später Darmkrebs entwickeln – der Arzt kann sie während einer Darmspiegelung mit einer Schlinge oder Zange abtragen. Die Untersuchung gilt daher als die beste Methode, Dickdarmkrebs rechtzeitig zu erkennen und vorzubeugen.

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