Senioren Ratgeber

Eingehüllt in die eigene Bettdecke dem ersten zarten Vogelgezwitscher lauschen. Der Strand? Nur wenige Schritte entfernt. Urlaub mit dem Caravan oder Wohnmobil, für viele bedeutet das: ganz nah dran sein an der Natur.

Der Urlaub auf der grünen Wiese boomt. Mehr als 50 Millionen Übernachtungen zählte der Caravaning Indus­trie Verband im Jahr 2018 auf den rund 2900 deutschen Campingplätzen. Ob idyllische Zeltwiese am Nationalpark oder Fünf-Sterne-Ferienanlage mit Feinschmeckerlokal und Wellnesslandschaft – die Bandbreite an Angeboten ist enorm, das Netz an Camping­plätzen in den Reiseländern Europas gut aus­gebaut. Lesen Sie, welches Mobil sich für Ältere eignet und weshalb sich ein spezielles Fahrtraining lohnt.    

Reisen in Zeiten der Corona-Pandemie: Der Reiseverkehr innerhalb Deutschlands oder Europas kann stark eingeschränkt sein. Erkundigen Sie sich, bevor Sie einen Urlaub planen: Welche (Einreise-)Regeln gelten? Mit welchen Einschränkungen muss man rechnen? Wer innerhalb Deutschlands wegfahren möchte, dem hilft unser Reise-Check. Er zeigt Ihnen schnell und einfach, ob Ihre Reise möglich ist. Postleitzahl oder Ortsname eingeben – fertig!

1. Führerschein

Mit dem alten Führerschein Klasse 3 dürfen Senioren Wohnmobile bis 7,5 t zulässige Gesamtmasse fahren.

2. Kaufen oder mieten?

Ein Reisemobil ist kostspielig. Wer diese Art des Urlaubs erst mal testen möchte und unsicher ist, ob er dabeibleibt, entscheidet sich besser für mieten. Je nach Saison liegen die Mietpreise pro Tag bei 80 bis 110 Euro. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Wohin geht die Reise? Steht man länger an einem Platz? Sollen Räder mit? Qualifizierte Händler stellen die richtigen Fragen, informieren zu Versicherungen und bieten eine präzise Einweisung sowie eine begleitete Probefahrt. Für Rückfragen oder Problemen gibt es eine jederzeit erreichbare Notfallnummer. Wichtig: frühzeitig reservieren.

3. Besser in Etappen

Der Weg ist das Ziel. Also weite Strecken nicht in einem Rutsch bewältigen wollen. Viel geruhsamer ist es, auf dem Hin- und Rückweg genügend Zwischenstopps mit Übernachtung einzuplanen. Wie wäre es etwa mit einem Aufenthalt am Faaker See in Kärnten, bevor es weiter nach Kroatien geht? 

4. Erst zum Fahrtraining

Ob sicher ausparken, rangieren in engen Straßen, Kurven meistern, bremsen: All das übt man bei einem Fahrsicherheitstraining. Bei Automobilclubs
und Wohnmobil-Herstellern nachfragen!

5. Das ideale Reisemobil

Darauf sollten vor allem Ältere achten

  • Fahrzeug: kleiner Wendekreis, Übersichtlichkeit, leichtes Einsteigen, nicht zu hoher Aufbau
  • Technik: Rückfahrkamera, Automatik, Tempomat, Klimaanlage
  • Innen: gute Innenraumhöhe, Einzelbetten, wenige oder besser keine Stufen, Küche und Bad geräumig

Vier lohnende Ziele mit Wohnmobil

6. Testwochenende am Wohnort

Bevor es auf Jungfernfahrt geht, planen Einsteiger am besten einen Kurzurlaub auf einem Campingplatz in Wohnortnähe. So machen sie sich stressfrei mit dem Fahrzeug vertraut. Auch das Beladen, der Umgang mit Elektrik und Abwasser sollte erst geübt werden.

7. Gut planen

Strecke: Tunnel, Baustelle? Spezielles Camping-Navi mit Routenplaner nutzen. Aktuelles Kartenmaterial besorgen. 

Fahrzeug-Check: Urlaubscheck von Fachwerkstätten nutzen.

Reisezeit: Staureiche Ferientage meiden. Viele Pausen einlegen. Ausreichend trinken.

8. Was muss mit?

Packliste schreiben, einige Tage vor Abreise Probe packen.

9. Preise vergleichen

Golfanlage, Saunalandschaft. Hochwertige Campingplätze ähneln Fünf-Sterne-Hotels. In der Hochsaison zahlen zwei Personen locker 500 Euro pro Woche. Doch es geht auch günstiger, auf städtischen Campingplätzen (municipale) am Gardasee oder in der Provence etwa. Oft lohnt sich ein Blick auf die Homepage des Platzes, manche bieten Frühbucher- oder Langzeitrabatte.

10. Am Ziel ganz mobil

Falträder sind prima zu transportieren und erleichtern auf weitläufigen Anlagen tägliche Wege. Auf stadtnahen Campingplätzen wie in Wien oder Stockholm bringt einen die U-Bahn bequem in die City. Gut ausgestattete Plätze bieten oft Zubringerbusse zu Stränden oder Sehenswürdigkeiten an. Andere liegen nah am Fähranleger, der Touristen stimmungsvoll auf dem Wasserweg etwa nach Venedig bringt.

11. Wo finde ich gute Plätze?

A und O ist ein aktueller Campingführer. Eine gezielte Suche nach Campingplätzen bieten die Campingportale im Internet, etwa von Automobilclubs und offiziellen Tourismus-Büros. Zudem gibt es Fachmagazine, die Tourenvorschläge machen.

12. Zum Glamping

Übernachten im Safarizelt? Viele Plätze bieten neben Stellplätzen für Wohnmobile luxuriöse, also glamouröse Übernachtungsmöglichkeiten. Eine Alternative für alle, die ohne Reisemobil die Vorzüge von Campinganlagen schätzen.

13. Parken, Maut, Tempolimit

Regeln im Reiseland beachten.

14. Camping-Knigge

  • Zeiten checken: Rezeptionen haben mittags oft zu. Vorher erkundigen.
  • Bezahlung in der Regel erst beim Auschecken. Auf kleineren Plätze manchmal nur Barzahlung.  
  • Platzregeln: Wo das Abwasser hinkommt, ob Grillen erlaubt ist und vieles mehr steht auf einem Schild am Eingang. 
  • Kleiderordnung: Mit Shorts und Schlappen frühstücken. Wie lässig! Doch im Camping-Shop oder Restaurant besser angemessen kleiden. 
  • Mit Hund: Infos zu hundefreundlichen Campingplätzen mit eigenem Strandabschnitt und Extradusche für Hunde gibt es etwa beim ADAC. 
  • Small Talk: Camper sind kontaktfreudig und hilfsbereit. Ein freundlicher Gruß und ein paar nette Worte gehören dazu.

Fachliche Beratung: Caravaning Industrie Verband, Frankfurt, Regina Ammel, ADAC e.V., Christian Lutsch, München, Manuel Wendt, Kremmin