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Ich pflege...

… meine Oma. Vor zehn Jahren wurde meinen Großeltern alles zu viel. Das Haus, der Garten: Mit 80 Jahren wollten sie sich verkleinern, aber nicht in ein Altenheim. Also baute mein Mann für die zwei eine barrierefreie Wohnung direkt an unser Haus. In fünf Schritten durch den Hauswirtschaftsraum sind wir bei ihnen.

Seit mein Opa vor einigen Jahren starb, kümmere ich mich täglich um meine Oma. Morgens gucke ich, ob es ihr gut geht, und mittags koche ich für sie. Sonst schafft sie zum Glück noch viel alleine.

Das strengt mich an

Das Gefühl, verantwortlich zu sein, ist manchmal schon bedrückend. Erstens werden wir auch nicht jünger. Und der Pflegebedarf wird ja eher größer als kleiner. Meine Großmutter ist geistig total klar, doch mit 90 Jahren wird sie immer gebrechlicher. Jeder Gedanke von mir an einen Urlaub ist auch mit der Frage verbunden: Schafft sie es, in der Zeit alleine zu bleiben?

Das gibt mir Kraft

Meine Oma und ich hatten schon immer eine sehr liebevolle und innige Bindung. Ich war als Kind viel bei ihr und habe jetzt das Gefühl, ein wenig zurückgeben zu können. Als unser Sohn Jonathan noch kleiner war, hat mich dieses Mehr-Generationen-Modell auch entlastet. Es war immer jemand nach der Schule für ihn da. Meine Oma hat für Jonathan gekocht, mein Opa hat die Hausaufgaben kontrolliert. Das sind schöne Erinnerungen, die bleiben.

Mein Tipp für andere

Ehrlichkeit ist wichtig. Sich selbst, aber auch den anderen gegenüber: Was kann und will ich leisten? Wir waren uns stets einig: Sollte einer von beiden bettlägerig werden, müsste eine professionelle Pflegekraft zur Unterstützung kommen.

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