Erste-Hilfe-Kurs liegt bei den meisten über zehn Jahre zurück
Bei vielen Bundesbürgern liegt ein Erste-Hilfe-Kurs – wie hier beim DRK-Kreisverband Essen – mehr als zehn Jahre zurück.
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Bei den meisten Menschen in Deutschland ist der letzte Erste-Hilfe-Kurs deutlich länger her als empfohlen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (55 Prozent) hat den letzten Erste-Hilfe-Kurs vor mehr als zehn Jahren gemacht. Das ergab eine Umfrage des Instituts Civey für das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Bei 41 Prozent liegt der letzte Kurs sogar mehr als 15 Jahre zurück.
Nicht mal jeder Fünfte (17 Prozent) gab in der Umfrage an, innerhalb der vergangenen zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs besucht zu haben. 3,5 Prozent der Befragten haben noch nie einen Kurs absolviert. Für die repräsentative Umfrage waren Anfang August insgesamt 2500 Deutsche ab 18 Jahren online befragt worden.
Eine Übersicht der Erste-Hilfe-Maßnahmen finden Sie hier.
Rotes Kreuz empfiehlt Erste-Hilfe-Kurs alle zwei Jahre
DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt sagte: „Das Wissen zur Ersten Hilfe regelmäßig zu erneuern, rettet Leben. Wir empfehlen alle zwei Jahre eine Auffrischung.“ Jemandem im Notfall helfen zu können, erzeuge nicht nur ein gutes Gefühl, sondern gebe Sicherheit im Umgang mit kritischen Situationen. An diesem Samstag (14. September 2024) findet wie jeden zweiten Samstag im September der internationale Erste-Hilfe-Tag statt, der daran erinnern soll, dass die richtige Nothilfe bei Unfällen oder Katastrophen wichtig ist.
Wie Sie Ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen können, lesen Sie hier.
Viele Tote durch plötzlichen Herztod
Gerade beim plötzlichen Herztod sei schnelles Handeln essenziell, so das DRK. Das Gehirn überlebe in einem solchen Fall nur drei bis fünf Minuten. Umso schneller gelte es zu helfen, denn in dieser Zeit könne der Rettungsdienst nur selten vor Ort sein. Der plötzliche Herztod ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland – mit rund 200 Toten am Tag.
Erste-Hilfe-Formel: „Prüfen, rufen, drücken“
Reanimation durch Laien rette jedes Jahr Tausende von Menschenleben, so das DRK. „Es könnten noch viele Tausend mehr jedes Jahr sein.“ Wer in einer Notlage helfen will, kann sich die Leitformel für die Reanimation „prüfen, rufen, drücken“ ins Gedächtnis rufen. Prüfen: keine Reaktion? Keine oder keine normale Atmung? Rufen: den Notruf 112 wählen. Drücken: Herzdruckmassage. Das Rote Kreuz erläutert: „Fest und schnell 5 bis 6 Zentimeter tief in der Mitte des Brustkorbs 100- bis 120-mal pro Minute drücken. Nicht aufhören, bis Hilfe eintrifft.“
Viele machen Erste-Hilfe-Kurs nur als Pflicht
Viele Menschen machen laut DRK erst dann einen Kurs, wenn sie jemanden pflegen, sie es verpflichtend machen müssen oder eine Notsituation erlebt haben, in der sie nicht wussten, wie sie richtig helfen. Dabei retteten jeden Tag Menschen anderen das Leben, indem sie Erste Hilfe leisten, wie das DRK betont. „Dafür müssen die Handgriffe möglichst gut sitzen.“
Rund 62 Prozent gaben in der Umfrage an, dass sie sich zumindest eher in der Lage fühlen, in einer Notfallsituation Erste Hilfe zu leisten. Mehr als jede fünfte Person gab dagegen an, sich eher nicht oder gar nicht dazu in der Lage zu fühlen. Bei Menschen, deren Kurs schon länger als 15 Jahre zurückliegt, steigt dieser Anteil auf mehr als jede dritte Person.
