Stress bei der Arbeit erhöht Krankheitsrisiko für Frauen deutlich
Eine aktuelle Studie der Universität Göteborg, veröffentlicht im Scandinavian Journal of Primary Health Care, liefert besorgniserregende Erkenntnisse: Arbeitsbedingter Stress erhöht das Risiko für längere Krankschreibungen bei Frauen mittleren Alters erheblich.
Konflikte und mangelnde Einflussnahme als Hauptrisikofaktoren
Die Untersuchung, basierend auf Daten von 573 Frauen im Alter von 38 beziehungsweise 50 Jahren, identifizierte zwei Hauptfaktoren für erhöhte Krankheitsausfälle:
- Arbeitskonflikte: Bei Frauen, die über berufliche Konflikte berichtet hatten, war die Wahrscheinlichkeit, im Folgejahr für mindestens 14 Tage krankgeschrieben zu werden, mehr als doppelt so hoch.
- Mangelnde Einflussnahme: Fehlende Entscheidungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz erhöhten die Wahrscheinlichkeit von Krankschreibungen um fast 75 Prozent.
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Experten fordern Verbesserung der Arbeitsumgebung
Zu Beginn der Studie erlebten drei von vier berufstätigen Teilnehmerinnen arbeitsbedingten oder allgemeinen psychischen Stress. Im darauffolgenden Jahr hatten 16 Prozent mindestens eine zweiwöchige Krankschreibung. Professorin Kirsten Mehlig betont: „Eine Verbesserung des Arbeitsumfelds ist wichtig, um den Krankenstand von Frauen auf dem Arbeitsmarkt zu reduzieren.“
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Professorin Dominique Hange, die das Forschungsteam leitete, ergänzt, dass die Ergebnisse der Studie auf eine besondere Verletzlichkeit von Frauen hinweisen könnten, deren Behebung in Zukunft interessant sein könnte.
Quellen:
- Mehlig, K; von Below, A; Holmgren K. et al.: Exploring the impact of mental and work-related stress on sick leave among middle-aged women: observations from the population study of women in Gothenburg, Sweden. In: Scandinavian Journal of Primary Health Care : 29.07.2024, https://doi.org/...