Beine: Die Laufmaschinen

Springen, Tanzen, Hüpfen: Mit gesunden Beinen ist das unbeschwert möglich
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Auf zwei Beinen durchs Leben – der aufrechte Gang gilt als entscheidender Schritt der menschlichen Evolution. Er hat uns die Hände frei für andere Dinge gemacht. Durch die Zweibeinigkeit liegt aber auch unser Körperschwerpunkt sehr hoch. Laufen, Gehen und Stehen sind deshalb ein steter Balanceakt. Dabei wirken Muskeln, Sinnesorgane, das Zentralnervensystem im Gehirn und die peripheren Nerven, die die Gliedmaßen durchziehen, komplex zusammen.
Den Sockel, auf dem alles ruht, bilden die Füße. Sie sind ein kompliziertes Gebilde aus 26 Knochen, 33 Gelenken, 20 Muskeln und mehr als 100 Sehnen und Bändern. Das Sprunggelenk verbindet den Fuß mit dem Unterschenkel, der Schien- und Wadenbein umfasst. Mit seinen speziellen Gelenkformen, Knorpeln, Sehnen und Bändern hält das Knie wiederum Unter- und Oberschenkelknochen zusammen. Der Oberschenkelhalsknochen mündet schließlich in der Hüftgelenkspfanne.
Was Gelenke und Beinmuskeln belastet
Verschleiß an den Gelenken (Arthrose) macht Bewegungen oft zur schmerzhaften Tortur. Ursachen können erbliche Veranlagung, Verletzungen, Überlastung oder Übergewicht sein. Aber auch wenn Gelenke und Muskeln zu wenig gefordert sind, fangen sie an zu schwächeln.
Bei Fehlstellungen wie O- und X-Beinen ist vor allem das Kniegelenk arthrosegefährdet. Abweichende Beinformen ziehen darüber hinaus häufig noch weitere Gelenke in Mitleidenschaft, etwa das Sprunggelenk oder die Wirbelsäule.
Hohe Absätze oder zu enge Schuhe verursachen oft Probleme an den Füßen. Hühneraugen, eingewachsene Zehennägel, Plattfüße oder sogar gerissene Achillessehnen sind mögliche Folgen, die bis in die oberen Bereiche des Beins ausstrahlen und die Beweglichkeit beeinträchtigen.
Gefäßprobleme – häufige Beinleiden
Gesunde Beine sind keine Selbstverständlichkeit. Viele Menschen leiden unter Schwellungen, Schweregefühl und Schmerzen in Füßen und Waden. Die Ursache dafür liegt häufig in den Gefäßen. Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit werden die Beine nicht mehr ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Das Gewebe entzündet sich leicht und kann schlimmstenfalls absterben. Der häufigste Grund ist eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose, Verkalkung von Schlagadern). Nikotinabhängigkeit gilt als Hauptrisikofaktor. Einen negativen Einfluss haben zudem Diabetes, Bluthochdruck und ungünstige Blutfettwerte.
Venenprobleme können in oberflächlich wie in der Tiefe liegenden Gefäßen sowie in den Verbindungen dazwischen auftreten. Sind nur oberflächliche Venen oder Verbindungsvenen betroffen, entstehen Krampfadern. Gefährlich sind Blutgerinnsel (Thromben, ein Verschluss durch das Gerinnsel heißt Thrombose) in tiefer liegenden Venen. Gerinnsel oder Teile davon können sich lösen, zur Lunge gelangen und dort eine Embolie auslösen. Typisch für eine fortschreitende Venenschwäche sind bräunlich verfärbte Hautstellen im Bereich von Knöcheln oder Unterschenkeln. Sie können die Vorboten von offenen Hautgeschwüren ("offene Beine") sein, eine schwerwiegende Folge von Gefäßerkrankungen.
Eine ausgewogene Lebensweise hilft, die Beine möglichst lange schön und gesund zu erhalten. Wer sich regelmäßig bewegt und abwechslungsreich ernährt, tut schon viel, um fit unterwegs zu sein. Hören Sie vor allem aber mit dem Rauchen auf, um Ihre Gefäße zu schützen. Wie Sie Gelenkverschleiß und Venenprobleme rechtzeitig erkennen und behandeln, erfahren Sie in den Ratgebern unten ("Erkrankungen der Beine"). Die nebenstehenden Beiträge liefern Ihnen viele Tipps zur Pflege Ihrer Beine und hilfreiche, weiterführende Infos von Fuß über Wade und Knie bis Hüfte.