Die Pluspunkte

  • Lutschtabletten lassen sich einfach und ohne Wasser einnehmen. So eignen sie sich auch ­prima für unterwegs, fürs Büro und für Patienten mit Schluckbeschwerden.
  • Sie wirken in aller Regel lokal. Über die feinen Gefäße der Mundschleimhaut können Arzneistoffe aber auch schnell in den Blutkreislauf gelangen und rasch ihre Effekte entfalten.
  • Das konstante Lutschen stimuliert zusätzlich die Speichelbildung, was ­insbesondere zur Heilung von Hals­­entzündungen beitragen kann.

Das steckt drin

Meistens werden Lutschtabletten bei Beschwerden in der Mundhöhle angewendet. Sie enthalten beispielsweise Schleimstoffe aus Eibisch, Isländisch Moos oder ­Hyaluronsäure, die auf der Schleimhaut eine Schutzschicht bilden. Viele schmerzlindernde ­Wirkstoffe erzeugen ein Taubheitsgefühl auf der Zunge. Das kann zu versehentlichen Biss­verletzungen oder Verschlucken der Tablette führen.

Auf dem Markt sind außerdem Präparate mit schmerzstillenden und antiallergischen Wirkstoffen, Nikotin sowie Vitaminen und Mineralstoffen.

Als Basis dienen Zucker und Zuckeralkohole. Letztere lösen sich schneller auf und haben zudem manchmal einen leicht kühlenden Effekt. "Allerdings können die Zuckeralkohole, wie zum Beispiel Sorbitol, vor allem bei empfindlichen Menschen und Kindern zu leichten Magen-Darm-Beschwerden und Durchfall führen", sagt die Apothekerin ­Dragana Catibusic aus Buchen. Zudem enthalten Lutschtabletten meist künstliche Süßungsmittel, Farb- und Aromastoffe.

Richtig anwenden

Lutschtabletten im Mund immer hin und her bewegen, bis sie vollständig aufgelöst sind. Das gilt besonders für Präparate mit Wirkstoffen, die die Schleimhaut reizen. Dazu zählen zum Beispiel manche - entzündungs-hemmenden Inhaltsstoffe sowie ­Nikotin zur Raucherentwöhnung. Nach der Anwendung für mindestens fünf bis zehn Minuten weder essen noch trinken.

Im Blister gut geschützt: Wenn Lutschtabletten falsch aufbewahrt werden, können sie verkleben

Im Blister gut geschützt: Wenn Lutschtabletten falsch aufbewahrt werden, können sie verkleben

Nicht zerbeißen oder im Ganzen schlucken. "Die Magensäure könnte den Wirkstoff zerstören", erklärt Apothekerin Catibusic. Wird die Lutschtablette versehentlich verschluckt: ein großes Glas Wasser hinterhertrinken.

Sicher aufbewahren

Lutschtabletten sollten trocken und bei Raumtemperatur gelagert werden. Zu viel Wärme kann dazu führen, dass die Tablette aufweicht und im Blister verklebt oder dass sich der Wirkstoff verändert.

Manchmal kommt es trotzdem vor, dass ein matt-kristalliner Film die ansonsten glänzende Tablette überzieht. Wurde die Arznei richtig ­­aufbewahrt, ist das kein Qualitätsmangel. Im ­Zweifel in der Apotheke nachfragen.

Dragana Catibusic rät, die Präparate wie alle ­Medikamente vor Kindern geschützt zu lagern: "Die Kleinen können die süßen bunten Tabletten mit Bonbons verwechseln."

Vorteil Apotheke

Diabetiker können in der Apotheke nach zuckerfreien Alternativen fragen. Solche Präparate haben generell den Vorteil, dass sie keine Karies verursachen.

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