Die Pluspunkte

  • Der angenehme Kühleffekt lindert die Beschwerden bei Sonnenbrand und anderen leichten Verbrennungen, bei juckenden Insektenstichen oder Verstauchungen.
  • Sterile Gele eignen sich für eine feuchte Wundbehandlung – beispielsweise unter einem dichten Verband. Aufgrund ihrer Struktur verkleben sie nicht mit der Wunde.
  • Sie sind angenehm aufzutragen, weil sie im Gegensatz zu Salben nicht fetten. "Hydrogele bilden auf der Haut einen Film, der eine zusätzliche Barriere aufbaut, mitunter die Keimbildung reduzieren und das Eindringen des Wirkstoffs begünstigen kann", erklärt Apotheker Dr. Philipp Kircher aus Peißenberg.

Das steckt drin

Ein Gel besteht aus einer wässrigen Flüssigkeit, in der Arzneistoffe gelöst sind. Diese stillen zum Beispiel Schmerzen, wirken gegen die Symptome einer Allergie oder fördern die Wundheilung. Manche Gele enthalten pflanzliche Extrakte, etwa Melisse zur Behandlung von Lippenherpes oder Arnika bei stumpfen Verletzungen.

Frische-Kick: Beim Auftragen eines Hydrogels beginnt das Wasser darin zu verdunsten und kühlt die Haut

Frische-Kick: Beim Auftragen eines Hydrogels beginnt das Wasser darin zu verdunsten und kühlt die Haut

Die Flüssigkeit ist mit einem Quellmittel zu einer halbfesten Zubereitung verarbeitet. Gerüstbildner wie Stärke oder Gelatine kommen heute kaum noch zum Einsatz. "Feuchthaltemittel wie Glycerol schützen das Gel vor schneller Austrocknung und machen es streichfähiger", sagt Kircher.

Konservierungsmittel helfen, die Zubereitung länger haltbar zu machen. Gele mit öligen Anteilen werden Lipogele genannt, solche auf Wasserbasis heißen auch Hydrogele.

Richtig anwenden

Das Gel wird wie eine Salbe oder Creme auf die Haut aufgetragen. "Der Kühleffekt entsteht, wenn die Flüssigkeit verdunstet", erklärt Kircher. Im Gegensatz zu Cremes und Salben pflegen Gele die Haut aber weniger und spenden nur kurzfristig Feuchtigkeit.

Alkoholhaltige Produkte können sie zusätzlich austrocknen. ­Deshalb ist es manchmal sinnvoll, neben dem Gel auch eine Feuchtigkeitscreme zu verwenden. Lassen Sie sich in der ­Apotheke ein Produkt dazu empfehlen.

Dr. Philipp Kircher ist Apotheker im bayerischen Peißenberg

Dr. Philipp Kircher ist Apotheker im bayerischen Peißenberg

Wichtig: Vor und nach jeder Anwendung die Hände gründlich waschen. Vor allem Gele gegen Lippenherpes sollten stets mit einem sauberen Spatel oder einem frischen Wattestäbchen entnommen werden, um eine Verkeimung der Tube zu vermeiden.

Sicher aufbewahren

Ihr hoher Wasseranteil macht die Gele zwar anfälliger für Keime. Dank
Konservierungsmitteln sind sie aber ähnlich lange haltbar wie Cremes oder Salben. Von der häufigen Empfehlung, die Tuben im Kühlschrank aufzubewahren, rät Apotheker Kircher ab:

"Bei ­einigen Wirkstoffen besteht die Gefahr, dass sie bei den niedrigen Temperaturen ausflocken." Das kann die Wirksamkeit reduzieren. Über die sachgemäße Lagerung informieren der Beipackzettel und die Apotheke vor Ort.

Vorteil Apotheke

Immer bleibt ein Rest in der Tube? Fragen Sie nach einem speziellen Tubenhalter. Damit lässt sich das Gel nach und nach ohne Problem herausdrücken.