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Kurz gesagt:

Die Transferrin-Blutserumkonzentration muss im Zusammenhang mit Krankheitssymptomen und anderen Laborwerten betrachtet werden. Sie kann dem Arzt zum Beispiel dabei helfen, die Ursache einer Blutarmut zu finden.

Was ist Transferrin?

Transferrin ist ein Serumprotein, das das Eisen im Blut transportiert. Eisen ist ein grundlegender Bestandteil der roten Blutkörperchen (Erythrozyten).

Der Arzt bestimmt den Transferrin-Serumspiegel zum Beispiel, wenn er einen Eisenmangel vermutet.

Meist misst er zusätzlich noch den sogenannten löslichen Transferrinrezeptor (sTfR). Dieser Rezeptor bringt Eisen in die Zellen. Bei einem Eisenmangel ist der Wert erhöht, bei übermäßiger Blutzellbildung ebenfalls.

Der nackte Transferrinwert alleine besitzt keine Aussagekraft. Der Arzt braucht ihn, um bestimmte Fragen im Zusammenhang mit Symptomen und anderen Laborwerten beantworten zu können. Der Transferrinwert kann beispielsweise Hinweise geben auf die Ursachen einer Blutarmut (Anämie). Er kann auf eine mangelhafte Versorgung des Körpers mit Eisen aus der Nahrung hindeuten. Oder er liefert Informationen, wie gut die Behandlung einer Blutarmut mit Hormonen (Erythropoetin-Therapie) anschlägt. Außerdem können veränderte Transferrinwerte Entwicklungsstörungen der roten Blutkörperchen anzeigen.

Welcher Transferrinwert ist normal?

Der normale Transferrinwert schwankt von Labor zu Labor und je nach Hersteller des Untersuchungstests. Üblich sind für Erwachsene Werte zwischen 200 und 360 mg/dl.

Wann ist der Transferrinwert zu hoch?

Bei einem Eisenmangel ist der Transferrinwert im Blut zu hoch. Der hohe Wert ist ein Zeichen, dass der Körper versucht, ausreichend Blut zu bilden und dabei zu wenig Eisen zur Verfügung hat.

Wann ist der Transferrinwert zu niedrig?

Der Transferrinspiegel fällt zum Beispiel ab, wenn sich zu viel Eisen im Körper ansammelt. Der Wert des Transporters Transferrin kann durch akute Entzündungen beeinflusst werden.

Transferrinsättigung

Manchmal bestimmt der Arzt auch die sogenannte Transferrinsättigung – einen bestimmten Quotienten aus Eisen im Serum und Transferrin. Normal sind 16 bis 45 Prozent. Niedrigere Werte deuten auf einen Eisenmangel hin, erhöhte Werte auf eine Eisenüberladung. Der Wert liefert außerdem Hinweise, ob tatsächlich zu viel Eisen im Körper vorhanden ist oder ob es sich nur falsch verteilt.

Beladung eines Hochdurchsatz-Analysegerätes

Beladung eines Hochdurchsatz-Analysegerätes

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Peter B. Luppa, Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.