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Obwohl eine Kieferzyste normalerweise keine Beschwerden bereitet, muss der Zahnarzt beziehungsweise Kieferchirurg sie behandeln. Denn die Zysten vergrößern sich zunehmend und können gesundes Gewebe verdrängen oder Zahnfehlstellungen verursachen.

Der Arzt entfernt die Kieferzyste üblicherweise durch eine Zystektomie. Er eröffnet dazu den Knochen und nimmt die Zyste vollständig heraus. Kleinere Hohlräume verknöchern von allein. Entstehen nach der Operation größere Hohlräume, füllt der Zahnchirurg sie mit speziellen Materialien (Knochenersatzmaterialien) auf, damit sich der Knochen wieder nachbildet. Die Operation findet meist ambulant und unter örtlicher Betäubung statt.

Während des Eingriffs behandelt der Chirurg – wenn nötig – auch den Zahn, der Auslöser der Zyste ist. Handelt es sich um eine radikuläre Zyste, kappt der Arzt im Normalfall die Wurzelspitze(n) des betreffenden Zahns. Vorausgesetzt, dessen Wurzelkanäle sind bakteriendicht verschlossen. Nur im Ausnahmefall muss der Spezialist den Zahn ziehen. Liegt dagegen eine follikuläre Zyste vor, muss der ursächliche Zahn üblicherweise entfernt werden.

Der Zahnarzt lässt das entnommene Zystengewebe im Labor untersuchen. Denn in sehr seltenen Fällen kann statt einer Zyste ein Tumor vorliegen. Dies ist besonders bei Keratozysten von Bedeutung. Diese lassen sich nur schwer vollständig entfernen und weisen eine hohe Rückfallrate auf. Experten gehen davon aus, dass sich 30 bis 60 Prozent aller behandelten Keratozysten erneut bilden.

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