Wie der Arzt bei Schnupfen vorgeht
Schnupfen: Wann zum Arzt?
Ein akuter Schnupfen, der Symptom einer Erkältung ist, vergeht in der Regel ohne ärztliche Behandlung. Weisen weitere Beschwerden wie plötzliches deutliches Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auf eine Grippe hin, ist der Hausarzt der erste Ansprechpartner.
Suchen Sie auch den Arzt auf, wenn
- Schnupfenbeschwerden länger als zwei Wochen anhalten,
- grünlicher oder blutiger Ausfluss aus der Nase kommt, sich dazu Fieber, Kopf- und Gesichtsschmerzen einstellen,
- nach einer Kopfverletzung Sekret aus der Nase fließt – und zwar unverzüglich,
- Atembeschwerden auftreten,
- Sie länger andauernd husten müssen,
- Sie sehr oft im Laufe des Jahres eine akute Rhinitis bekommen,
- Sie häufig durch den Mund atmen, heftig schnarchen oder den Eindruck haben, nicht mehr gut riechen und schmecken zu können.

Wenn starker Schnupfen dem Baby zu schaffen macht, unbedingt mit ihm zum Kinderarzt
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Eltern sollten ihre Kinder, vor allem Säuglinge, immer zum Arzt bringen, wenn der Schnupfen so ausgeprägt ist, dass die Kleinen Probleme beim Atmen oder trinken haben. Das gilt vor allem auch, wenn Fieber dazukommt oder das Kind plötzlich sehr müde und insgesamt krank wirkt.
Wie der Arzt Form und Ursache des Schnupfens feststellt
Der Arzt lässt sich schildern, wie sich die Beschwerden äußern und wie lange sie schon bestehen. Auch Lebensumstände und -gewohnheiten seines Patienten, zum Beispiel, ob dieser raucht, sehr unter Stress steht oder in trockener Raumluft arbeitet, sind für ihn aufschlussreich. Der Arzt nimmt zudem, soweit sie ihm nicht bekannt ist, die Krankengeschichte auf. Anschließend inspiziert er Nase und Rachenraum sowie die Ohren und hört die Lunge ab.
Je nach Verdacht veranlasst der Hausarzt weitere Untersuchungen oder zieht einen Spezialisten hinzu. Das wird häufig ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt beziehungsweise ein Allergologe sein. Als Facharzt infrage kommt außerdem ein Internist oder zusätzlich ein Lungenfacharzt. Die verschiedenen Experten arbeiten auch entsprechend zusammen, wenn die ursächliche Erkrankung es erfordert.
Zu den Hauptuntersuchungsinstrumenten gehören Untersuchungen mit Nasenspekulum und Spiegel sowie gegebenenfalls eine Endoskopie der Nase. Dabei kann der Arzt Nasensekret und Schleimhautgewebe entnehmen, um es labormedizinisch analysieren zu lassen. Je nach Verdacht folgen Blutanalysen, Allergietests und/oder Riechtests.
Ultraschalluntersuchungen und bildgebende Verfahren wie Computertomografien von Nase und Nebenhöhlen stellen wichtige Diagnosehilfen dar. Sie sind insbesondere angezeigt, wenn es darum geht, Nasennebenhöhlenerkrankungen, Fehlbildungen und Tumore aufzudecken oder entzündliche Veränderungen der Schleimhäute zu beobachten. Ultraschallverfahren setzt der Arzt bei geeigneten Fragestellungen bevorzugt auch bei Kindern und Schwangeren ein, um Strahlenbelastungen durch Untersuchungen mit Röntgenstrahlung zu vermeiden.