Stress, Burnout-Syndrom: Unruhige Nächte und Schweißausbrüche

Stress und seelische Erschöpfung lösen häufig nächtliche Schwitzattacken aus. Wenn die Psyche nicht zur Ruhe kommt und der gesamte Organismus ständig unter Anspannung steht, werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet (siehe auch Kapitel "Was uns ins Schwitzen bringt").

Symptome: Die innere Unruhe wirkt auch nachts weiter und kann unter anderem zu Schweißausbrüchen führen. Zu den weiteren körperlichen und seelischen Symptomen gehören Nervosität, Gereiztheit, Kopf- und Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit, Antriebslosigkeit und vieles mehr.

Was hilft: Es gibt bewährte Methoden, die helfen, Stress gezielt abzubauen. Stressmanagement wird inzwischen von vielen Einrichtungen, Gesundheitsämtern und Volkshochschulen angeboten. Mit Verhaltenstherapien lassen sich tiefer gehende Stressproblematiken lösen. Dazu kommt, dass Menschen, die unter starkem Druck stehen, eher zu einem ungesunden Lebensstil neigen, zu viel rauchen, viel Kaffee und Alkohol trinken und zu wenig Schlaf finden.

Die Folge andauernder Überlastung kann ein Burnout-Syndrom sein, bei dem sich die Stressbeschwerden verstärken und zu einem psychosomatischen Krankheitsbild verfestigen. Dann ist umfassende psychotherapeutische Hilfe gefragt.

Lesen Sie mehr dazu im Spezial "Stress" und im Ratgeber "Burn-out-Syndrom".

Erfolgsfaktor Schlaf: Erholsame Nacht, produktiver Tag

Ängste, Angststörungen: Häufige Auslöser für Nachtschweiß

Vorübergehende Sorgen und Ängste lassen nicht wenige Menschen nachts in Schweiß ausbrechen. Das nächtliche Schwitzen legt sich in der Regel, wenn die Probleme gelöst sind. Ängste können aber auch krankhafte Formen annehmen und das Leben der Betroffenen beherrschen. Angststörungen treten häufig mit anderen psychischen Erkrankungen auf, zum Beispiel mit Depressionen.

Symptome: Krankhafte Ängste sind unterschiedlich ausgeprägt. Sie können dauerhaft vorhanden sein, sich in beständiger innerer Ruhelosigkeit, Nervosität, und Übererregung äußern. Andere Ängste sind mit Panikattacken verbunden, die grundlos, wie aus heiterem Himmel, oder in bestimmten Situationen eintreten. Wen sie überfallen, der erlebt heftige körperliche Symptome mit Atembeschwerden, Herzjagen, Schweißausbrüchen. Nächtliches Schwitzen kann unter anderem durch Angstträume begründet oder Folge einer beständigen ängstlichen Unruhe sein.

Diagnose und Therapie liegen in Händen von Psychotherapeuten und Psychiatern. Verhaltenstherapie und, je nachdem wie ausgeprägt die Erkrankung ist, auch Medikamente, in erster Linie Antidepressiva, zeigen meist gute Behandlungserfolge.

Eingehende Informationen zu Ängsten und Angsterkrankungen finden Sie in den Ratgebern "Angst" und "Phobien (phobische Störung)".

Schlafstörungen: Unruhiger Schlaf und Schwitzen gehören oft zusammen

Zwischen gestörter Nachtruhe und Nachtschweiß besteht zunächst eine Wechselbeziehung. Nächtliche Schwitzattacken wecken den Betroffenen auf, nicht selten muss er aufstehen, den Schlafanzug oder sogar das Bettzeug wechseln. Sein Schlafrhythmus ist nachhaltig unterbrochen. Allein schon solche Aktionen kurbeln Körpervorgänge an, die für erhöhtes Schwitzen mit verantwortlich sind. Ebenso führen andere Gründe, die den Schlaf unterbrechen, mitunter dazu, dass die unruhigen Schläfer zusätzlich vermehrt schwitzen.

Zu den Schlafstörungen, die besonders häufig mit Nachtschweiß einhergehen, gehören Albträume und nächtliche Atemaussetzer, medzinisch Schlafapnoe genannt. Wer unter Schlafstörungen und heftigem Schwitzen leidet, sollte sich zunächst an seinen Hausarzt wenden, der dann gegebenenfalls Ärzte aus anderen Fachrichtungen hinzuzieht. Die Ärzte behandeln vorrangig die ursächliche Erkrankung. Häufig helfen auch schon verbesserte Schlaf- und Lebensgewohnheiten (siehe auch Kapitel "Therapie, Selbsthilfe").

Ausführlich über die unterschiedlichen Ursachen für gestörten Nachtschlaf sowie über Diagnose und Therapie informiert der Ratgeber "Schlafstörungen".

Neurologische Erkrankungen: Nächtliche Schweißausbrüche durch gestörte Nervenimpulse

Erkrankungen der Nerven wirken sich auf das vegetative Nervensystem aus. Die Störungen können vom zentralen Nervensystem im Gehirn oder vom Rückenmark ausgehen. Nächtliches Schwitzen gehört bei der Parkinson-Krankheit, bei Querschnittslähmungen, Erkrankungen des Rückenmarks wie der seltenen Syringomyelie zu häufig beklagten Beschwerden.

Auch Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, schwitzen manchmal nachts verstärkt. Dabei bricht der Schweiß bisweilen nur auf einer Seite aus.

Die Therapie erfolgt individuell abgestimmt auf die Erkrankten und das jeweilige Krankheitsbild.