Nachtschweiß: Medikamente als Ursache

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Nachtschweiß: Medikament oder Macht der Gewohnheit?
Prüfen Sie immer zuerst Faktoren wie ein zu warmes Schlafzimmer, zu hohe Luftfeuchtigkeit, eine zu dicke Zudecke und Lebensgewohnheiten, die auch Schlafstörungen verursachen können. Das sind die häufigsten Gründe für nächtliche Schwitzattacken. Wenn Sie den Eindruck haben, dass das Auftreten von Nachtschweiß mit der Einnahme eines Medikaments in Verbindung steht, dann wenden Sie sich in jedem Fall an Ihren Arzt. Gehen Sie mit ihm die Arzneimittel durch, die Sie ständig oder gelegentlich einnehmen. Setzen Sie kein Medikament, das der Arzt Ihnen verschrieben hat, ohne Rücksprache einfach ab.
Nächtliches Schwitzen: Mögliche Nebenwirkung
Nachtschweiß kommt als Nebenwirkung vor allem bei Medikamenten vor, die das vegetative Nervensystem, hier sowohl den sympathischen wie den parasympathischen Teil, beeinflussen. Sie wirken dann auf den Stoffwechsel oder senken zum Beispiel die Körpertemperatur (siehe auch Kapitel "Was uns ins Schwitzen bringt"). Bei einigen Arzneistoffen tritt unerwünschtes Schwitzen nur auf, wenn sie nicht verschreibungsgemäß und über lange Zeit eingenommen werden. Bei anderen gehören Schweißausbrüche zu einer anfänglichen, vorübergehenden Erscheinung. Jeder Mensch reagiert zudem sehr unterschiedlich. So können fast alle Mittel gegen Depressionen zu vermehrtem Schwitzen, vor allem nachts, führen, aber nur zehn bis 20 Prozent der Betroffenen haben dann auch tatsächlich damit zu tun.
Medikamente, die möglicherweise Nachtschweiß verursachen (Auswahl)
- Antidepressiva, alle Klassen
- Atypische Neuroleptika (Mittel zur Behandlung psychischer Erkrankungen wie Psychosen)
- Fiebersenkende Mittel wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure
- Blutzuckersenkende Medikamente
- Mittel gegen Asthma, gegen Bronchitis
- Augentropfen zur Behandlung des grünen Stars (Glaukom)
- Präparate zur Hormonblockade, zum Beispiel im Rahmen einer Therapie von Brustkrebs oder Prostatakrebs, Hormonpräparate zur Behandlung einer Endometriose
Es kann mitunter sinnvoll sein, dass der Arzt ein anderes, gleichwertiges Mittel verschreibt beziehungsweise die Dosierung anpasst. Manchmal müssen Arzt und Patient auch den Nutzen einer Behandlung gegenüber den unerwünschten Wirkungen abwägen. Dann lässt sich unter anderem mit einem gesunden Lebensstil und angepassten Schlafgewohnheiten dem übermäßigen Schwitzen teilweise gegensteuern (siehe dazu Kapitel "Therapie, Selbsthilfe").