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Chronischer, negativ empfundener Stress, einschneidende Erlebnisse, eine Depression und Angststörungen können Reizdarmbeschwerden verschlimmern und auch als Mit-Ursache infrage kommen. Durch Entspannungsmethoden, einen richtigen Umgang mit Stress sowie eine Kognitive Verhaltenstherapie können Patientinnen und Patienten gegensteuern.

Kognitive Verhaltenstherapie

Viele Studien bescheinigen der Kognitiven Verhaltenstherapie einen positiven Effekt auf die Lebensqualität von Reizdarmpatienten. Ein Psychotherapeut oder eine Psychologin, geht mit dem Patienten oder der Patientin dabei unter anderem typische Situationen durch, die belastend wirken. Man lernt zum Beispiel, negative Gedanken, Einstellungen und Emotionen, die mit solchen Situationen einhergehen, zu steuern und ihren Einfluss abzuschwächen bzw. neutraler zu sehen.

Manche Menschen mit Reizdarmbeschwerden trauen sich teilweise kaum, mit anderen Essen zu gehen, weil ihr Darm danach geräuschvoll mit der Verdauung beginnt oder sie Durchfall bekommen. Oder sie vermeiden zahlreiche Lebensmittel, aus Angst, diese nicht zu vertragen. Sie konzentrieren sich verständlicherweise auf ihre Beschwerden, fragen sich, was diese nun wieder getriggert hat. Das erzeugt Stress, was sich bedingt durch das Zusammenspiel von Darmnervensystem, Psyche und zentralem Nervensystem – also der Darm-Hirn-Achse – wiederum negativ auf die Symptome auswirken kann. So kann beispielsweise die Befürchtung, ein bestimmtes Lebensmittel vielleicht schlecht zu vertragen, Durchfall und Bauchschmerzen auslösen, auch wenn es eigentlich keine Probleme bereiten würde.

Die Kognitive Verhaltenstherapie soll diesen Kreis durchbrechen und zu einem besseren Umgang mit den Reizdarmbeschwerden sowie mehr Selbstvertrauen führen. Sie wird vor allem empfohlen, wenn Patientinnen und Patienten dies wünschen oder wenn es Anzeichen einer begleitenden Depression oder Angststörung gibt.

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Psychodynamische Psychotherapie

Diese Form der Psychotherapie zielt darauf ab, unbewusste, also nicht im Bewusstsein wahrgenommene, Prozesse aufzudecken, die einen Patienten seelisch belasten. So können zum Beispiel Kindheitserfahrungen dazu führen, dass sich Menschen bestimmte Verhaltensweisen angewöhnen, wenig hilfreiche Glaubenssätze haben oder in manchen Situationen von einem vergangenen Erlebnis getriggert werden, ohne dies zu merken. Auch unterdrückte Emotionen und Bedürfnisse können nicht nur die Seele belasten, sondern körperliche Krankheiten begünstigen. Die Psychodynamische Psychotherapie gliedert sich in tiefenpsychologische und analytische Verfahren.

Entspannungsverfahren

Da sich negativer emotionaler Stress nachteilig auf die Beschwerden auswirken kann, helfen Entspannungsverfahren oft, gegenzusteuern. Welche Methode die beste ist, muss der Patient oder die Patientin selbst austesten. Eine einfache Möglichkeit ist zum Beispiel, tief durch den Bauch ein- und auszuatmen oder Progressive Muskelentspannung zu machen. Entspannungsverfahren kommen immer nur ergänzend zu anderen Therapien infrage.

Bauchhypnose

Eine Darm- bzw. Bauchhypnose kommt ebenfalls in Betracht, um das Wechselspiel zwischen Darm und Hirn positiv zu beeinflussen. So lässt sich der Darm teilweise beruhigen, wenn der Patient oder die Patientin sich durch Suggestion und innere Bilder in einen entspannten Zustand versetzt. Er oder sie stellt sich beispielsweise etwas Schönes und Entspannendes vor. Dieses Verfahren wird von ausgebildeten Hypnotherapeuten angeboten.

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