Senioren Ratgeber

Mehr als 80 Prozent der Menschen tragen Herpeserreger seit den Kindheitstagen in sich. Aber nur bei knapp jedem Zweiten bricht die Virusinfektion tatsächlich aus.

Stress aktiviert die Herpesviren, theoretisch kann das ein Leben lang immer wieder passieren. Dann wandern sie entlang der Nervenbahnen Richtung Oberhaut. Wer sich etwa zu viel der Sonne oder starker Kälte aussetzt, wer eine Erkältung bekämpft oder unter psychischem Druck steht, spürt schon bald das typische Brennen, Kribbeln oder Ziehen am Mund.

Mit Lippenherpes richtig umgehen

Elke Wanie ist Apothekerin in Bad Aibling

Elke Wanie ist Apothekerin in Bad Aibling

Zeigen sich flüssigkeitsgefüllte Bläschen, ist das der richtige Moment, mit Aciclovir- oder Penciclovir-Salben die Vermehrung der Erreger zu stoppen. Auch konzentrierter Melissenextrakt bremst den Virenausbruch nachweislich ab. Hauptsache, Sie reagieren so schnell wie möglich.
Zudem gibt es Kombination aus Aciclovir und Hydrocortison. Cortison wirkt zusätzlich entzündungshemmend und ist sinnvoll beim ersten Kribbeln – aber vor allem wenn der Herpes voll da ist. Praktisch für unterwegs sind kleine Herpes Pflaster, die die Ausbreitung und Ansteckung verhindern sollen, ich empfehle sie vor allem im Anfangsstadium.

Später, wenn nur noch eine kleine Wunde bleibt, rate ich, über Nacht die Lippen mit einer dexpanthenolhaltigen Heilsalbe einzucremen, das hält sie weich.

Tipp: Achten Sie vorbeugend auf ausreichenden Sonnenschutz für die Lippen! Und mein persönlicher Tipp zur Abwehrstärkung: Kombinationspräparate aus Zink, Vitamin C und Lysin. Gehen Sie zum Arzt, falls Augenbeschwerden dazukommen, der Ausschlag sich ausbreitet oder öfter als sechs Mal im Jahr auftritt.

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