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Eine Gastroparese kann Folgeerscheinung eines Diabetes sein. Durch eine Schädigung der autonomen Magennerven (autonome Neuropathie), die die Bewegungen der Muskeln in der Magenwand steuern, transportiert der Magen seinen Inhalt langsamer in den Dünndarm weiter.

Welche Symptome treten auf?

Ein Symptom der Gastroparese kann Völlegefühl nach dem Essen sein. Die Betroffenen können teilweise nur kleine Portionen essen und sind schnell satt. Möglich sind auch Übelkeit und Erbrechen. Das Risiko, eine Gastroparese zu entwickeln, steigt bei schlechter Blutzuckereinstellung und langjähriger Diabetesdauer, da es hier zu einer Schädigung der Nerven kommen kann. Bei Menschen mit Diabetes, die vor dem Essen oder zur Mahlzeit Insulin spritzen, können durch die verzögerte Magenentleerung teilweise nach dem Essen Unterzuckerungen auftreten. Der Grund dafür ist, dass das Insulin schon wirkt, bevor die Kohlenhydrate im Dünndarm ankommen, wo sie aufgespalten und ins Blut aufgenommen werden.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Um eine Magenentleerungsstörung festzzustellen sind neben Anamnese und körperlicher Untersuchung teilweise auch ein Bauchultraschall und eine Magenspiegelung nötig. In speziellen Fällen kann ein Atemtest oder eine Magenentleerungsszintigraphie weiterhelfen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Hilfreich kann eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten sein wie das Einführen häufigerer kleiner und fettarmer Mahlzeiten. Außerdem ist es ratsam, die Diabetestherapie zu optimieren. Bei Menschen, die Insulin spritzen und nach dem Essen Unterzuckerungen entwickeln, hilft teilweise auch eine Anpassung des Spritz-Ess-Abstandes. Manchmal können Medikamente helfen, die Beschwerden zu lindern. Bei sehr starken Beschwerden kann die Anlage eines Magenschrittmachers überlegt werden. Durch die Abgabe von elektrischen Impulsen kann er die Magenmuskeln anregen. Welche Maßnahmen im Einzelfall sinnvoll sind, besprechen die Betroffenen mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin.