Fußpflege

Fußpflege: Leichte Hornhaut vorsichtig mit einem Bimsstein entfernen
© W&B/Christine Schneider
Die Füße sind bei Diabetes besonders gefährdet für schwere Wunden. Denn nach langer Diabetesdauer können infolge einer Nervenschädigung die Schweißdrüsen an den Füßen gestört sein. Ohne Schwitzen kommt es zur Überwärmung, die Haut trocknet aus und wird anfällig für Verletzungen und Pilzbefall. Häufig kommt es durch die Nervenstörung auch zu einer Fehlbelastung des Fußes.
Das alles fördert die Entstehung von Verletzungen an den Füßen, die sich wegen der verminderten Immunreaktion bei Diabetes ausbreiten und tiefe Geschwüre bilden können. Sorgfältige Fußpflege trägt dazu, diese Verletzungen zu vermeiden oder rechtzeitig zu bemerken. Folgende Punkte sind dabei wichtig:
1. Tägliche Kontrolle
Diabetespatienten überprüfen ihre Füße am besten täglich. Vergessen Sie dabei die Zehenzwischenräume nicht. Die Fußsohlen können Sie mit einem Handspiegel einsehen. Gibt es Druckstellen, Blasen, Verletzungen, Hornhaut, Pilzbefall oder eingewachsene Zehennägel? Tasten Sie auch die Schuhe aus: Befinden sich Fremdkörper, zum Beispiel kleine Steinchen, in ihnen?
2. Fußbad möglichst täglich
Handwarmes Fußbad, höchstens 35 Grad (mit Badethermometer überprüfen), maximale Badedauer fünf Minuten – sonst weicht die Haut auf. Keine Seife verwenden (fördert Austrocknung), besser rückfettende Waschfluids oder Ölbadzusätze.
3. Abtrocknen
Nach dem Bad Füße vorsichtig, aber gründlich abtrocknen. Dabei nicht rubbeln, besser trocken tupfen. Zehenzwischenräume nicht vergessen.
4. Hornhaut entfernen
Leichte Hornhautstellen können selbst mit einem feuchten Bimsstein entfernt werden. Für dicke Hornhautschwielen ist der Podologe (Medizinischer Fußpfleger) zuständig.
5. Nagelpflege
Wegen der Verletzungsgefahr die Nägel nicht mit Scheren oder Clips schneiden, sondern mit Sandblatt- oder Glasfeilen feilen. Nägel nicht zu sehr kürzen und gerade feilen, damit die Ecken nicht einwachsen.
6. Eincremen
Bei trockener Haut Füße und Unterschenkel mit rückfettenden und feuchtigkeitsbindenden Produkten eincremen (zum Beispiel mit Harnstoff, Lactat, Glycerin, Kollagen). Entsprechende Cremes, Lotionen und Cremeschäume speziell für die Bedürfnisse von Diabetikern sind in der Apotheke erhältlich.
Wer seine Füße nicht selbst pflegen kann, sollte dazu einen Podologen aufsuchen. Jede Verletzung und jeder Pilzbefall sollte unverzüglich einem Arzt vorgestellt und von ihm behandelt werden.