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Die Teufelskralle, im Lateinischen als Harpagophytum procumbens bezeichnet, ist eine aus Südafrika und Namibia stammende Heilpflanze. Sie soll bei Arthrose und Verdauungsbeschwerden helfen.

Welche Inhaltsstoffe kommen in der Teufelskralle vor?

Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den sekundären Speicherwurzeln der Pflanze. Darin stecken unter anderem Bitterstoffe, die Iridoide. Zu diesen gehört auch die Substanz Harpagosid. Daneben sind Phenolglykoside und reichlich Kohlenhydrate enthalten.

Gegen was hilft Teufelskralle?

  • Gelenkschmerzen

In Laborversuchen zeigen Extrakte aus Teufelskrallenwurzel entzündungshemmende und schmerzlindernde Effekte. Welche Inhaltsstoffe dafür verantwortlich sind, ist noch nicht genau bekannt. Die Substanz Harpagosid spielt eventuell eine Rolle.

Viele Menschen wenden Teufelskralle aufgrund dieser potenziellen Wirkungen gegen Arthrose an. Ob die Wurzel dabei wirklich hilft, ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Studien am Menschen kommen zu widersprüchlichen Ergebnissen und es fehlen aussagekräftige hochwertige Untersuchungen. Dennoch berichten viele Menschen, dass ihre Gelenkschmerzen nachlassen, wenn sie Teufelskralle einnehmen.

Klären Sie am besten mit dem Arzt ab, ob es in Ihrem Fall sinnvoll ist, ein Präparat mit Teufelskralle anzuwenden. Das pflanzliche Mittel kann nicht die Standardtherapie ersetzen, sondern diese höchstens ergänzen.

  • Verdauungsbeschwerden

Die in der Wurzel enthaltenen Bitterstoffe regen die Verdauung an und steigern den Appetit. Teufelskralle wird daher traditionell bei Blähungen, Völlegefühl und mangelndem Appetit eingesetzt.

Wie entsteht Arthrose?

Wann tritt die Wirkung ein? Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Wer Teufelskralle versuchsweise gegen Arthrosebeschwerden einnimmt, sollte wissen: Die potenziellen Effekte treten erst nach mehreren Wochen ein. Gegen akute Schmerzen eignet sich die Pflanze nicht. Zudem zeigen die Studien, die zu positiven Ergebnissen gekommen sind, dass eine hohe Dosierung nötig ist, damit sich überhaupt eine Wirkung bemerkbar macht. Sie sollten Teufelskrallenzubereitungen daher als Fertigarzneimittel einnehmen.

Ein Tee enthält viel zu geringe Mengen der potenziell wirksamen Stoffe, um gegen Gelenkschmerzen helfen zu können. Er eignet sich bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Völlegefühl. Allerdings schmeckt er ziemlich bitter.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Teufelskrallenwurzel kann Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall auslösen. Auch zu Kopfschmerzen, Schwindel und allergischen Reaktionen kann es kommen. Wer an einem Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür leidet, sollte das Heilkraut nicht anwenden. Vorsicht gilt auch bei Gallensteinleiden.

Wichtig: Lassen Sie sich zu Dosierung, Anwendung und unerwünschten Effekten der Heilpflanze in der Apotheke beraten.

Quellen:

European Medicines Agency (EMA): Harpagophyti radix. Online: https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/harpagophyti-radix (Abgerufen 05/2020)

Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2016