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Nachtkerze – kurz erklärt

Die hoch wachsende Nachtkerze (Oenothera biennis) wird medizinisch genutzt. Ihre Samen enthalten unter anderem Omega-6-Fettsäuren, die möglicherweise bei Neurodermitis eine Rolle spielen. Deshalb könnte die Heilpflanze eventuell die Beschwerden dieser Krankheit lindern.

Welche Inhaltsstoffe kommen in der Nachtkerze vor?

Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in den Nachtkerzensamen. Sie enthalten reichlich Öl, das sich unter anderem aus gamma-Linolensäure und Linolsäure zusammensetzt. Beide gehören zu den mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren.

Gegen was hilft Nachtkerzenöl?

Der Körper kann Omega-6-Fettsäuren nicht selbst bilden. Vielmehr müssen sie mit dem Essen zugeführt werden. Omega-6-Fette baut der Organismus dann unter anderem in die Haut ein. Dort stärken sie vermutlich die Barrierefunktion und verringern Feuchtigkeitsverluste.

  • Neurodermitis

Bei einem Teil der Menschen, die an Neurodermitis leiden, liegt möglicherweise ein Mangel an einem speziellen Enzym vor, welches die Omega-6-Fettsäuren im Körper umwandelt. Dieser Defekt könnte unter anderem die Beschwerden einer atopischen Dermatitis, wie die Neurodermitis auch genannt wird, mit hervorrufen – etwa trockene, juckende und schuppige Haut. Nachtkerzenöl soll diese Symptome lindern.

Obwohl Betroffene immer wieder von positiven Effekten berichten, kommen wissenschaftliche Studien zu keinen eindeutigen Ergebnissen. Die derzeitige Leitlinie zur Therapie der Neurodermitis empfiehlt Nachtkerze deshalb nicht – weder als Nahrungsergänzungsmittel noch zur Anwendung auf der Haut.

Dennoch befürworten es Ärzte und Ärztinnen oft, Cremes mit Nachtkerzenöl – zusätzlich zur Standardtherapie – auf die Haut aufzutragen. Denn der hohe Fettgehalt kann die sensible trockene Haut beruhigen.

Was ist eine Neurodermitis?

Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Positive Effekte zeigen sich oft erst, wenn Nachtkerzensamenöl über mehrere Wochen angewendet wurde.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Schwangere und Stillende sollten vorher mit dem Arzt oder der Ärztin abklären, ob sich entsprechende Präparate für sie eignen.

Wer Nachtkerzenöl als Kapsel oder dergleichen einnimmt, kann auch Nebenwirkungen verspüren: Es kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden kommen.

Wichtig: Lassen Sie sich zu Dosierung, Anwendung und unerwünschten Effekten der Heilpflanze in der Apotheke beraten.

Quellen:

Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2016

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