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Wie kleine Schleifchen wirken die Blüten der bitteren Schleifenblume. Die Pflanze riecht leicht süßlich, schmeckt jedoch ziemlich herb. Bereits im Altertum soll ein Arzt mit dem Kraut einen Freund in Iberien, dem heutigen Spanien, geheilt haben. Daher stammt vermutlich auch der lateinische Name der Pflanze: Iberis. Sie wurde schon damals vielseitig eingesetzt – unter anderem gegen Gicht, Verdauungsprobleme und Herzleiden.

Wie sieht die bittere Schleifenblume aus und wo kommt die Heilpflanze vor?

Die bittere Schleifenblume (Iberis amara) kann eine Höhe von etwa 40 Zentimetern erreichen und besitzt einen kantigen, flaumig behaarten Stängel. Die Blätter sind länglich und an den Rändern gezähnt. In lockeren Trauben ordnen sich die kleinen, weißen Blüten an. Als Früchte bilden sich kleine, rundliche Schötchen, in denen die Samen stecken. Die bittere Schleifenblume gehört zu den Kreuzblütlern (Brassicaceae) und blüht von Mai bis August. Sie kommt in Mittel- und Südeuropa vor und wächst auf Äckern sowie in Weinbergen. In Deutschland ist die Pflanze vom Aussterben bedroht und darf deshalb nicht gesammelt werden.

Welche Pflanzenteile und Inhaltsstoffe werden verwendet?

Arzneilich genutzt wird das ganze Kraut, also alle Pflanzenteile außer der Wurzel. In Schleifenblumenkraut kommen Senfölverbindungen vor, die sogenannten Glucosinolate, mit der Substanz Glucoiberin als Hauptkomponente. Den bitteren Geschmack rufen Cucurbitacine hervor, zu denen die Stoffe Cucurbitacin E und I gehören. Daneben finden sich im Kraut Flavonoide wie zum Beispiel Kaempferol und Quercetin.

Was bewirken die Inhaltsstoffe? Wogegen hilft die bittere Schleifenblume?

Die bittere Schleifenblume ist eine Heilpflanze, die sich vielfältig im Magen-Darm-Trakt auswirken kann. Die Inhaltsstoffe können wohl einerseits die glatte Muskulatur anspannen, die Magen und Darm umgibt. Andererseits können sie diese auch entspannen. Dadurch unterstützen die Wirkstoffe die Verdauung und können einen schmerzhaften Blähbauch oder Blähungen lindern. Auch Patienten, die an einem Reizdarm leiden, können von dem Heilkraut profitieren. Klären Sie die Einnahme jedoch zuvor mit dem behandelnden Arzt ab.

Da Extrakte aus Iberis amara – zumindest im Laborversuch – die Freisetzung von Magensäure abschwächen und antientzündliche Effekte aufweisen, können sie auch bei anderen Magen-Darm-Problemen helfen.

Empfehlenswert kann unter Umständen eine Kombination mit anderen Heilpflanzen sein, die ähnlich wie die Schleifenblume wirken – zum Beispiel Angelikawurzel, Kümmel, Pfefferminze und Kamille.

Wichtige Hinweise:

Die bittere Schleifenblume gilt als gut verträglich.

Tipp: Lassen Sie sich zu Dosierung und Anwendung in der Apotheke beraten.