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Andorn (Marrubium vulgare) zählt zu den ältesten bekannten Heilpflanzen. Schon die alten Ägypter und Griechen benutzten ihn bei Erkrankungen der Atmungsorgane. Paracelsus bezeichnete ihn als "Arznei der Lunge".

Wie sieht Andorn aus und wo kommt die Heilpflanze vor?

Andorn wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Der Stängel ist vierkantig, hohl und filzig behaart. Die Blätter sind an der Unterseite ebenfalls behaart und am Rand gezähnt. Sie werden mit zunehmender Höhe der Pflanze kleiner. Die weißen Blüten ordnen sich in kugeligen Scheinquirlen an. Andorn gehört zu den Lippenblütlern (Lamiaceae) und blüht von Juni bis September. Er wächst an Wegrändern ebenso wie auf kargen Schuttplätzen und ist im Mittelmeerraum sowie in Mittelasien verbreitet.

Welche Pflanzenteile und Inhaltsstoffe werden verwendet?

Die ganze Pflanze wird verarbeitet. Andornkraut enthält Diterpen-Bitterstoffe der Labdan-Reihe, hauptsächlich die Substanz Marrubiin. Daneben finden sich Lamiaceen-Gerbstoffe im Kraut, in geringen Mengen auch ätherisches Öl.

Was bewirken die Inhaltsstoffe? Wogegen hilft Andorn?

Andornextrakte wirken leicht schleimlösend und fördern den Auswurf von Sekret aus den Bronchien. Daher kommt Andorn traditionell bei Atemwegserkrankungen zum Einsatz. Die Substanz Marrubiin bewirkt zudem, dass vermehrt Gallensäfte ausgeschüttet werden, sie regt die Magensäurebildung an und kurbelt die Magen-Darm-Tätigkeit an. Deshalb kann Andorn als pflanzliches Mittel bei Gallenbeschwerden helfen, aber auch Blähungen, Völlegefühl und Appetitlosigkeit lindern.

Es gibt erste Hinweise, dass der Pflanzenwirkstoff Marrubiin die Gefäße erweitern kann und Schmerzen stillt. Wissenschaftler müssen dies jedoch noch näher untersuchen.

Wichtige Hinweise:

Nach derzeitigem Wissensstand gibt es keine besonderen Hinweise.

Tipp: Lassen Sie sich zu Dosierung und Anwendung in der Apotheke beraten.