„Ständiger Kampf“: Betroffene berichten über Gewalt in Praxen
Gewalt in Arztpraxen ist ein wachsendes Problem. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Demnach haben knapp 80 Prozent der niedergelassenen Ärzte, Ärztinnen und Physiotherapeuten allein im vergangenen Jahr verbale Gewalt wie Beschimpfungen und Drohungen erlebt. Auch körperliche Gewalt ist keine Seltenheit: Mehr als 40 Prozent der etwa 7600 Befragten gaben an, in den zurückliegenden fünf Jahren schon einmal angegriffen worden zu sein.
„Insgesamt ist der Ton in unserer Gesellschaft rauer geworden“, sagte KBV-Vizechef Dr. Stephan Hofmeister. „Die Praxen als Spiegelbild unserer Gesellschaft bilden da keine Ausnahme.“ Zwar sei das Verhältnis zwischen Patientinnen beziehungsweise Patienten und Praxen in den meisten Fällen von Vertrauen geprägt. „Nichtsdestotrotz ist diese Entwicklung besorgniserregend.“
Die KBV drängt nun darauf, Arztpraxen in Zukunft besser zu schützen. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) plant derzeit, schärfere Strafen bei Angriffen auf Polizei und Rettungskräfte[1] einzuführen. Aus Sicht der Kassenärzte sollten auch die Praxen in das neue Gesetz aufgenommen werden.
Wie sehr Gewalt den Praxisalltag beeinflussen kann, berichten hier eine Ärztin und eine Medizinische Fachangestellte (MFA).
Quellen:
- [1] Bundesamt für Justiz: § 115 Widerstand gegen oder tätlicher Angriff auf Personen, die Vollstreckungsbeamten gleichstehen. https://www.gesetze-im-internet.de/... (Abgerufen am 01.09.2024)
- Schmitt-Sausen, Nora: Gewalt gegen Ärzte: Gewappnet für den Ernstfall. Deutsches Ärzteblatt: https://www.aerzteblatt.de/... (Abgerufen am 01.09.2024)
- Ärztekammer Westfalen-Lippe: Gehle: Gewalt gegen Ärztinnen und Ärzte gesellschaftlich nicht länger ignorieren. https://www.aekwl.de/... (Abgerufen am 01.09.2024)
- Kassenärztliche Bundesvereinigung: Schutz von Praxen vor Anfeindungen und Gewalt. https://www.kbv.de/... (Abgerufen am 13.09.2024)