Erfolgreicher Altern durch Sonnenschutz?
Mit 35 Jahren ist Moritz Hürtgen bereit, endlich alt zu werden – aber bitte so gut wie möglich. Der Ex-Chefredakteur des Satiremagazins Titanic testet für die Apotheken Umschau ab sofort Dinge, die sein Leben hoffentlich verlängern – sei es Fitness im Wald oder Nüsse essen wie ein Eichhörnchen. Im aktuellen Teil scheut er das Sonnenlicht.
Nie werden Sie mich in der Sonne sitzend erwischen. Ich bin ein Schattengewächs. Bei direkter Einstrahlung wird mir unwohl. Meine Gesichtszüge verkrampfen, ich schwitze. Das Schlimmste: im Sonnenlicht zu essen. Wer es vollbringt, in der prallen Sonne mit Genuss eine Pizza Peperoni zu vertilgen, hat meine Bewunderung. Aber auch meine Sorge um seinen geistigen Zustand.
Sonnenschutz als Schlüssel gegen Hautalterung?
Natürlich mag ich sonnige Tage. Ich laufe an ihnen gern durch die Stadt, immer auf der Schattenseite der Straße. Mittags husche ich von Unterstand zu Unterstand. Bäume, Torbögen und Balkone. Natürlich könnte ich auch einfach einen großen Hut aufsetzen, aber darunter schwitze ich noch mehr.
Immer öfter komme ich zuletzt in Versuchung, einfach mit einem Regenschirm als Schattenspender herumzulaufen. Aber will ich, dass sich die Leute, die im Restaurant Pizzen verdrücken, Sorgen um meine mentale Gesundheit machen, wenn ich bei tadellosem Wetter mit Schirm an ihnen vorbeilaufe?
Man kommt der Sonne einfach nicht aus. Was man auch tut, früher oder später trifft sie einen. Es gilt, sich zu schützen. Ultraviolette Strahlung beschleunigt die Hautalterung und ist die Hauptursache für Hautkrebs. Das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt daher Cremes und Sprays mit wenigstens Lichtschutzfaktor 30, besser sogar 50 oder mehr.
Auch auf Instagram, wo Skincare, also Hautpflege, aktuell das sonnenbrandheiße Thema ist, werben Influencer dafür, sich vor UV-Strahlung zu schützen. Allerdings fürchtet man dort, so mein Eindruck, Falten deutlich mehr als Tumoren. Altersflecken und Furchen ängstigen mich nicht. Ich finde: Wer in Würde altert, zerknittert. Hautkrebs möchte ich jedoch, wenn möglich, nicht. Ich creme mich also ein gegen Sonnenstrahlen und Strahlentherapie. Aber muss das so eine klebrige Sache sein? Ich hasse das Zeug. Nach dem Auftragen fühle ich mich wie ein Post-it. Man könnte mich mit der pappigen Stirn einfach an die Wand heften.
Welche Sonnencreme ist geeignet?
Auf Instagram testen besagte Influencer den ganzen Sommer über Sonnencremes. Manche haben Expertise, andere Werbedeals. Es werden erstaunliche Fragen gestellt: chemische UV-Filter oder mineralische? Oder beides? Welche chemischen Filter? Und die für mich wichtige Frage: Welche Creme zieht am schnellsten ein? Ich habe mich influencen lassen und mir das Produkt gekauft, das mir nach drei Stunden Scrollen am häufigsten empfohlen worden war. Diese Creme hat Lichtschutzfaktor 50 – und kostet auch beinahe so viel.
Was soll ich sagen? Mein persönlicher Testsieger schützt mich gewiss toll vor UV-Unheil aus dem All. Besser anfühlen tut er sich nicht. Ich bleibe ein Post-it. Was mich motiviert, weiter zu cremen, ist das „Sonnenschutzlied“ aus dem Kindergarten meiner Tochter. Sie singt es mir regelmäßig vor. Auf die Melodie von „Bruder Jakob“ wird das Eincremen eindringlich empfohlen. Bitte beherzigen Sie das ebenfalls.
Quellen:
- Bundesamt für Strahlenschutz: Wie schützen Sonnenschutzmittel vor der UV-Strahlung?, UV-Schutz durch Sonnencreme. https://www.bfs.de/... (Abgerufen am 09.07.2024)