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Es scheint logisch: Der Alkohol, den wir durch einen Strohhalm schlürfen, verteilt sich besser im Mund und gelangt über die Schleimhaut schneller in die Blutbahn. Klar, dass er seine berauschende Wirkung dadurch viel früher im Gehirn entfaltet. Der Promillegehalt im Blut müsste also höher sein, als wenn der Alkohol zuerst in Magen und Darm gelandet wäre.

Dort würde er zudem teilweise von Enzymen abgebaut, bevor er in den Blutkreislauf gelangt. "Theoretisch ist das durchaus denkbar", sagt Dr. Alexandr Parlesak, Ernährungswissenschaftler an der Uni Hohenheim. "Aber es gibt keine Studie, die das belegt."

Gegen die Theorie spricht auch, dass die Mundschleimhaut nur 200 Quadratzentimeter groß ist, die Magenschleimhaut jedoch 2.000. Der Dünndarm hat eine Oberfläche von rund 100 Quadratmetern; die Möglichkeiten, Alkohol aufzunehmen, sind beim Schlucken also ungleich größer.

Trotzdem hatten Menschen, die mit Bier, Wein oder einem Mixgetränk den Strohhalm-Test gemacht haben, das Gefühl, eher beschwipst zu sein. Ob es sich um einen schnelleren Promilleanstieg oder eine Art Placebo-Effekt handelt, müssen neue Studien zeigen.

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