Preisanstieg beim Olivenöl: Wie lässt es sich ersetzen?
Eigentlich sind Olivenbäume besonders gut an das Mittelmeerklima angepasst. Doch der Klimawandel macht auch ihnen zu schaffen. In Spanien, Griechenland und im Süden Italiens kam es zuletzt häufig zu Hitzewellen und Dürren, sodass mittlerweile auch den Olivenbäumen regelmäßig das Wasser nicht mehr ausreicht. Die Folge: weniger Oliven, zum Teil mit sinkender Qualität – und weniger Olivenöl. Auch außerhalb der EU, zum Beispiel in der Türkei oder in Marokko, geht die Produktion zurück.
Wie teuer ist Olivenöl inzwischen?
Das bekommen gerade auch die Verbraucherinnen und Verbraucher in deutschen Supermärkten zu spüren: Denn die Preise sind kräftig in die Höhe gegangen. Laut Statistischem Bundesamt war Olivenöl im April 2024 um 52,9 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Die Stiftung Warentest liefert konkrete Zahlen: Bei ihrem letzten Test im Oktober 2022 lagen die Preise für Olivenöl je nach Qualität noch zwischen 5,75 und 36 Euro pro Liter. Nun seien sie auf 10,70 bis 46 Euro gestiegen, schreibt die Verbraucherorganisation auf ihrer Internetseite.
Lässt sich Olivenöl ersetzen?
Klar: Geschmacklich gehört Olivenöl fest zur mediterranen Küche. Einen exakt gleichwertigen Ersatz zu finden, ist also schwierig. Als eine mögliche Alternative bietet sich Rapsöl an. In der Küche lässt es sich ähnlich vielseitig verwenden. Kaltgepresstes natives Rapsöl hat einen leicht nussigen Geschmack. Es eignet sich gut für Salate oder zum Abschmecken von Gemüse am Ende des Garens. Wer ein bisschen experimentieren möchte, kann hierfür aber zum Beispiel auch Walnuss- oder Hanföl ausprobieren.
Welche Eigenschaften hat Rapsöl?
Rapsöl ist durch seinen hohen Anteil an Ölsäure recht hitzebeständig, sodass es zum Düsten, Kochen und Backen genutzt werden kann. Beim Braten muss man – wie bei anderen Ölen auch – etwas auf die Temperatur achten: Optimal ist ein Bereich von 130 bis 140 Grad.
Auch mit Blick auf die Gesundheit ist Rapsöl eine gute Wahl: Es hat ein günstiges Verhältnis von entzündungshemmenden Omega-3- zu entzündungsfördernden Omega-6-Fettsäuren. Hinzu kommt: Beim Rapsöl entwickeln sich die Preise zurzeit genau in die entgegengesetzte Richtung. Im April 2024 waren sie etwa 16,2 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat. Auch Sonnenblumenöl ist zuletzt günstiger geworden. Weil es aber sehr viele Omega-6-Fettsäuren enthält, ist Rapsöl die gesundheitlich deutlich bessere Wahl.
Quellen:
- Stiftung Warentest: Doppelt so teuer wie im Vorjahr . Online: https://www.test.de/... (Abgerufen am 11.06.2024)
- Europäische Kommission: Olive oil dashboard. Online: https://agriculture.ec.europa.eu/... (Abgerufen am 11.06.2024)
- Statistisches Bundesamt: Verbraucherpreisindizes Auffällige Preisveränderungen im April 2024. Online: https://www.destatis.de/... (Abgerufen am 11.06.2024)
- Stiftung Warentest: So schmeckt der Klimawandel. Online: https://www.test.de/... (Abgerufen am 11.06.2024)
- Max Rubner-Institut : FAQs zur Erhitzung von Pflanzenölen bei der Lebensmittelzubereitung in der Küche. Online: https://www.mri.bund.de/... (Abgerufen am 11.06.2024)