Fertigdrinks im Check

Sportgetränke haben meist einen hohen Zuckeranteil. Besser sind Saftschorlen
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1. Sportgetränk
Das verspricht es: Leistungssteigernd, Schutz vor Austrocknung, Hitzeschock und Muskelkrämpfen. Bessere Aufnahme in den Körper als reines Wasser oder purer Saft.
Das steckt drin: Natrium, Kalium, Traubenzucker, Süßstoffe, meist auch künstliche Aromen.
So urteilen Experten: Teuer; sie kritisieren vor allem die künstlichen Aromen und einen hohen Zuckergehalt.
Besser so: Für Freizeitsportler, die unter einer Stunde aktiv sind, genügt Leitungswasser. Bei längerer Aktivität und/oder großer Hitze natriumreiches Mineralwasser im Verhältnis eins zu drei mit Apfel- oder Traubensaft mischen. Stark Schwitzende können etwas Kochsalz mit in die Trinkflasche geben – zur Sicherheit vorher den Arzt fragen.
2. Kokoswasser
Das verspricht es: Kalorienarme Erfrischung mit hohem Mineralstoffgehalt, isotonisches Sportgetränk aus der Natur.
Das steckt drin: Die Flüssigkeit aus dem Inneren der grünen Kokosnuss; relativ hoher Mineralstoffgehalt, vor allem Kalium, kaum Vitamine.
So urteilen Experten: Ein Naturprodukt, das aber für lange Haltbarkeit verarbeitet und erhitzt wird. Eher unspektakulärer Geschmack. Ökologisch sind die in kleine Tetrapaks abgefüllten Kokoswässer wegen viel Verpackungsmüll und langer Transportwege nicht. Ärzte warnen vor zu hoher Kaliumaufnahme.
Besser so: Geschmacklich besser auf Schorle setzen. Wer Lust auf Kokos hat, kauft ab und zu eine ganze Nuss.
3. Detox-Saft
Das verspricht er: Hilft beim Entgiften, wirkt wie eine Art Kur.
Das steckt drin: Klein portionierte Frucht- oder Gemüsesäfte, mit und ohne Kräuter. Angeboten werden auch Kräutertees mit dem Zusatz "Detox", häufig ein Mix aus Brennnessel- und Pfefferminzblättern.
So urteilen Experten: Unsinnig und häufig sehr teuer; irreführende Gesundheitsaussage. Ein Nutzen von Detox-Kuren ist wissenschaftlich nicht belegt. Im Körper gibt es zudem keine Schlacken. Leber, Niere und Darm erfüllen die Aufgabe, den Körper von eventuellen Schadstoffen zu befreien.
Besser so: Ungesüßter Kräutertee oder ein Glas Saft ohne Detox-Versprechen sind die bessere Wahl, weil sie in aller Regel preisgünstiger sind.
4. Joghurtdrink
Das verspricht er: Werbeaussagen sind inzwischen zurückhaltend. Früher: stärkt die Abwehr.
Das steckt drin: Fermentierte Milch, Flüssigzucker, nützliche Darmbakterien,
Vitamine B6 und D.
So urteilen Experten: Die Vitamine tragen zu einer normalen Funktion des Stoffwechsels bei. Allerdings deckt eine Portion nicht den Tagesbedarf, und man nimmt viel Zucker auf.
Besser so: Ausgewogen essen. Bei Verdacht auf einen Mangel den Arzt fragen.
5. Smoothie
Das verspricht er: Gesunde Zwischenmahlzeit mit Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen.
Das steckt drin: Ein hochwertiger Smoothie besteht aus püriertem Obst und/oder Gemüse.
So urteilen Experten: Je nach Hersteller große Qualitätsunterschiede. Manche mischen das Püree mit einem hohen Saftanteil, andere verwenden die günstigeren Konzentrate. Oft zusätzliche Süße in Form von Zucker.
Besser so: Smoothies selbst machen! So stellt man sicher, dass die ganze Frucht zum Einsatz kommt. Zum Pürieren von Bananen, Mango und Beeren etwa genügt ein Pürierstab. Wer Wert auf eine sättigende Zwischenmahlzeit legt, besser zu Apfel- oder Bananenschnitzen greifen, denn Kauen macht besser satt.
6. Energydrink
Das verspricht er: Verbessert die Leistungsfähigkeit, man bleibt länger wach.
Das steckt drin: Koffein, Taurin, Inosit, Zucker oder Süßstoffe.
So urteilen Experten: Zucker liefert Energie, Koffein wirkt anregend. Doch übertreiben darf man es nicht. Wer zu viel Koffein zu sich nimmt, riskiert Unruhe und Herzrasen. Das jedoch kann leicht passieren – denn der stark süßliche Geschmack überdeckt das Koffein, sodass man mehr davon aufnimmt, als einem bewusst ist. Experten warnen vor dem Konsum im Straßenverkehr, beim Sport oder in Verbindung mit Alkohol.
Besser so: Sportler setzen auf Schorle. Auf Reisen alles tun, was Müdigkeit nicht aufkommen lässt: reichlich Wasser trinken, kurze Etappen, häufige Pausen.