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Wer ein Handy besitzt, hat es meistens griffbereit in der Tasche. Umso praktischer, dass man auch mit dem Smartphone etwas für Körper und Seele tun kann – etwa mit Gesundheitsapps. Nicht nur Kranken, auch Menschen, die gesund bleiben wollen, können solche Anwendungen im Alltag helfen.

Eine Auswahl an Gesundheitsapps, die für Sie hilfreich sein könnten, stellen wir hier vor. Sie sind alle kostenlos, vernachlässigen Datenschutz nicht und funktionieren auf verschiedenen Betriebssystemen. Wer sie ausprobieren möchte, braucht neben dem Handy – oder dem Tablet – Zugang zum Internet. Über den Appstore des Handys oder per Suche im Internet findet man alle Anwendungen.

Knapp 40 Apps kann man sich sogar verschreiben lassen. Man nennt sie „Digitale Gesundheitsanwendungen“ – kurz DiGA.

Was sollte man bei Gesundheitsapps beachten?

Bevor Sie eine unbekannte App herunterladen, schauen Sie nach, von wem sie ist. Einige Unternehmen könnten für den Download nicht nur Geld verlangen, sondern noch weitere wirtschaftliche Interessen verfolgen. Die Informationen in der Anwendung sind dann unter Umständen von Unternehmensinteressen beeinflusst.

Illustration: Mann beim Einkaufen im App-Store

Digitale Diabetes-Helfer

Gesundheitsprogramme für ­Handy, Tablet oder PC können ­Sie dabei unterstützen, Ihren Diabetes zu ­managen. Manche gibt es sogar auf Rezept. Welche Apps Ihnen nützen zum Artikel

Schauen Sie sich zur Orientierung an, mit wie vielen Sternen andere Nutzer die App bewertet haben. Im Appstore kann man auch nach Anwendungen mit Zertifikaten filtern. Gute Apps erkennt man auch daran, dass sie nicht nur angeben, was sie leisten können, sondern auch wo ihre Grenzen liegen. Achten Sie darauf, dass eine verständliche Datenschutzverordnung vorliegt. Gibt die App Ihre Daten an Dritte weiter? Wenn ja, an wen? Und wenn nein, wie schützt sie Ihre Daten vor dem Zugriff Dritter?

Was muss ich zum Thema Datenschutzerklärung wissen?

Laden Sie eine neue App herunter, informieren Sie sich, von wem sie kommt. Einige Unternehmen verlangen für die App-Nutzung Geld oder verfolgen weitere wirtschaftliche Interessen. Die Informationen in der App sind dann vielleicht von diesen Interessen beeinflusst.

Gute Apps erkennt man auch daran, dass sie angeben, was sie nicht leisten können. Achten Sie zusätzlich auf verständliche Datenschutzerklärungen. Gibt die App Ihre Daten an Dritte weiter? Wenn ja, an wen? Und wenn nein, wie schützt sie Ihre Daten vor dem Zugriff Dritter?

Wie komme ich an DiGA?

Verordnet ein Arzt oder eine Ärztin eine DiGa, erhalten Sie ein herkömmliches rosa Rezept, gegen das Sie bei der Kasse einen Code zum Download der App bekommen. Wenn Sie selbstständig eine DiGA raussuchen, die Ihnen die Kasse bezahlen soll, müssen Sie dort nachweisen, dass Sie unter Beschwerden oder einer Krankheit leiden, bei der die Nutzung der jeweiligen DiGa sinnvoll ist.

Weitere Tipps

Bevor Sie eine kostenpflichtige App herunterladen, fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse, ob diese ähnliche Anwendungen erstattet.

Besprechen Sie App-Nutzung vorab mit Hausärztin oder Hausarzt, wenn Sie sich unsicher sind, wie seriös das Angebot ist.

Unter folgendem Link gibt es eine Checkliste für medizinische und Gesundheits-Apps vom Aktionsbündnis Patientensicherheit: https://www.aps-ev.de/app-checkliste/

Gesundheitsapps im Überblick

1. Kalmeda Tinnitus-App (DiGA)

Diese DiGA wurde von HNO-Ärzten und Psychologen entwickelt. Sie soll Tinnitus-Patienten mit Mitteln der Verhaltenstherapie bei Aufmerksamkeitslenkung, Entspannung, Achtsamkeit, Akzeptanz und Selbstwirksamkeit helfen.

2. vimedi (noventi*)

Diese App erinnert Sie an die regelmäßige Einnahme Ihrer Medikamente. Sie behält außerdem Ihren Arzneimittelvorrat im Blick und weist Sie auf mögliche Wechselwirkungen bei der Einnahme mehrerer Medikamente hin. Stiftung Warentest bewertet die Anwendung als „gut“.

*noventi ist Partner des Wort und Bild Verlags

3. Nora - Notruf-App

Diese App wird vom Ministerium des Innern Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellt. In Notsituationen ermöglicht sie Nutzerinnen und Nutzern Notrufe, auch Notrufe per Knopfdruck, wenn man nicht sprechen kann, oder die Kommunikation über Chat. Für schnelle Hilfe ermittelt die Anwendung Ihren Standort.

4. Auguste

Die Anwendung der Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen e. V. bietet ein virtuelles Training für Menschen mit Demenz. Gemeinsam mit Angehörigen können sie – am besten auf dem Tablet, weil hier der Bildschirm größer ist – Lernspiele spielen, die die Hirnleistung trainieren und Gemeinschaftlichkeit fördern.

5. Be My Eyes

Diese App erleichtert sehbehinderten Menschen den Alltag. Per Video-Chat können sie sich Hilfe von sehenden Freiwilligen holen. Diese lesen dann ein Mindesthaltbarkeitsdatum oder Straßenschilder vor. Mit einem Blick durch die Kamera können sie auch erklären, wo ein heruntergefallener Gegenstand liegt.

6. Medisafe

Menschen, denen es schwerfällt, den Überblick über ihre verschiedenen Pillen zu behalten, hilft vielleicht eine Art Alarm. Medisafe erinnert zum gewünschten Zeitpunkt an die Einnahme sowie an die richtige Dosierung. Wenn gewünscht, weist die App auch darauf hin, wenn Ihr Medikamentenvorrat sich dem Ende neigt.

7. re.flex (DiGA)

Diese DiGA bietet Menschen mit degenerativen Erkrankungen der Kniegelenke ein physiotherapeutisches Programm. Das sind Übungen zur Mobilisation, Dehnung, Kräftigung und für das Gleichgewicht. Dazu erhält man zwei Bewegungssensoren, über die Sie Rückmeldung zur Ausführung der Übungen bekommen. Die App ist nur für iOS-Betriebssysteme, also für iPhones verfügbar.