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Trendgetränk im Check

Bulletproof Coffee: Nein, Kaffee mit Butter hilft nicht beim Abnehmen

Kaffee mit Butter und Kokosöl soll die Konzentration steigern und beim Abnehmen helfen. Das wird in sozialen Medien behauptet. Wir erklären, wie gesund der sogenannte Bulletproof Coffee oder Keto-Kaffee wirklich ist.

Von Nina Zeller • Wissenschaftliche Prüfung: Dr. Roland Mühlbauer (Arzt),
Pharmazeutisch und medizinisch geprüft
Eine Tasse Kaffee, daneben einen Löffel mit Butter und einen Löffel mit Kokosfett, im Hintergrund stehen zwei Schalen; eine enthält Butter, eine Kokosfett.

Bulletproof Coffee enthält Butter und Kokosfett und wird geradezu als Wundermittel angepriesen, etwa zum Abnehmen.

© mauritius images / Olga Miltsova

Rund 164 Liter Kaffee trinkt man hierzulande im Jahr pro Kopf, so die Hochrechnungen des Deutschen Kaffeeverbands. Das entspricht etwa vier Tassen täglich.

Derzeit ist vor allem ein besonderer Kaffee in aller Munde: der Bulletproof Coffee. Dem koffeinhaltigen Heißgetränk mit Butter und Kokosöl werden viele gesunde Eigenschaften nachgesagt. Neben einer Gewichtsreduktion soll der auch als Keto-Kaffee bezeichnete Bulletproof Coffee die Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessern. Die Wissenschaft steht diesen Aussagen jedoch äußerst skeptisch gegenüber.

Was genau ist Bulletproof Coffee?

Der ursprüngliche Name Bulletproof Coffee kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt „kugelsicherer Kaffee“. Mittlerweile ist das Getränk auch als Butter- oder Keto-Kaffee bekannt.

Eine Tasse besteht aus drei Zutaten: Kaffee, Butter und Kokosöl. In 250 ml frisch aufgebrühtem Kaffee gibt man einen Esslöffel Butter und einen Teelöffel Kokosöl und verrührt alles mit einem Stabmixer zu einer cremigen Flüssigkeit.

Bulletproof Coffee: Woher stammt die Idee des Keto-Kaffees?

Der amerikanische Unternehmer David Asprey ist der Erfinder und Namensgeber des Bulletproof Coffee. Bei einer Trekking-Tour durch Tibet im Jahr 2004 trank er eine Tasse Yakbutter-Tee, als er sich auf rund 5500 Metern über dem Meeresspiegel befand – und fühlte sich augenblicklich energiegeladen.

Das mit Butter versetzte Heißgetränk steht bei den Einheimischen auf dem täglichen Speiseplan, denn es liefert die nötigen Extra-Kalorien und somit Energie, um den Alltag in dieser Höhenlage bestreiten zu können.

Zurück in seiner Heimat Amerika informierte sich David Asprey eingehender über die Bestandteile und die Wirkung von Yakbutter-Tee und wandelte das Getränk um zum Bulletproof Coffee.

Hilft Bulletproof Coffee beim Abnehmen?

Eine Tasse Bulletproof Coffee hat im Schnitt zwischen 230 und 500 Kalorien. Deutlich mehr als eine normale Tasse Kaffee, die – schwarz getrunken – bei unter zehn Kilokalorien liegt. Das liegt vor allem an der Zutat Butter. Diese besteht zu zwei Dritteln aus Fett. Beim Reduzieren von Gewicht hilft der Bulletproof Coffee also nicht: „Es gibt keinerlei wissenschaftliche Grundlage dafür, dass ein Gemisch aus Öl, Milchfett und Kaffee beim Abnehmen helfen soll“, erklärt der Verbraucherzentrale Bundesverband auf seiner Internetseite Lebensmittelklarheit.de.

Der Irrglaube basiert auf den sogenannten MCT-Fetten. Das sind leicht verdauliche Fettsäuren mittlerer Kettenlänge, die auf natürliche Weise in Butter und Kokosöl vorkommen. Sie werden zum Beispiel bei eingeschränkter Verdauungs-Leistung wie dem Kurzdarmsyndrom oder nach Darmentzündungen empfohlen. „Aus ernährungsmedizinischer Sicht lässt sich mit dem Essen von Butter aber nicht abnehmen“, sagt Prof. Dr. Diana Rubin, Chefärztin am Zentrum für Ernährungsmedizin und Diabetologie an den Vivantes Kliniken Region Nord in Berlin. „Um wirklich Gewicht zu verlieren, ist es wichtig, langfristig ausgewogener zu essen, sprich mehr Gemüse und Obst, und sich täglich zu bewegen“, erklärt die Expertin.

Wie gesund ist Bulletproof Coffee?

Die positive Wirkung des Bulletproof Coffee ist sehr umstritten. Was die angeblich gesteigerte Gedächtnisleistung durch das Getränk betrifft, konnte eine Gruppe von Studenten der Fakultät für Psychologie und Neurowissenschaften der Universität Maastricht in den Niederlanden in einer klein angelegten Studie mit 22 Probanden keine verbesserte Hirnleistung feststellen.

Der moderate Konsum von Koffein, etwa in Form von Kaffee ohne viele Zusatzstoffe, ist jedoch durchaus gesund. „Bekannt sind vor allem die vielfältigen schützenden Effekte von Kaffee vor Typ-2-Diabetes“, erklärt Prof. Dr. Diana Rubin. Damit es zu den positiven Reaktionen kommt, empfiehlt die Ernährungsmedizinerin, sogar mehrere Tassen Kaffee täglich zu trinken.

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Quellen: